Mistel-Plage bedroht Obstbäume im Saarland

Berlin · (dpa) Die Misteln sind in Deutschland auf dem Vormarsch - und bedrohen die Obstbäume der Republik. Gerade im Saarland, in der Pfalz, in Franken und Ostdeutschland sei der Befall besonders "massiv". Die Misteln "sind inzwischen zum echten Problem geworden", warnte gestern Nabu-Experte Markus Rösler. Als Ursachen für die Ausbreitung sehen die Naturschützer klimatische Veränderungen und den dadurch resultierenden Stress für die Obstbäume sowie die unregelmäßige Pflege von Streuobstbeständen.

Die kugelförmig wachsenden Misteln sind "Halbschmarotzer", docken an den Zweigen der Baumkronen an und beziehen Wasser und Nährstoffe von ihren Wirten. Vögel lieben die Mistel-Beeren. Reste davon transportieren sie im Schnabel über weite Strecken, scheiden die Samen über ihren Kot aus - und verbreiten die Misteln so. Der Nabu rät Obstbauern, von jetzt an und noch bis zum Frühjahr befallene Äste zu beschneiden. Dafür sollten sie bis zu 50 Zentimeter ins gesunde Holz hinein abgesägt werden.

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