Menschenrechtler sehen in Mord an Kopten ein Kriegsverbrechen

Tripolis · Die brutale Hinrichtung von 21 in Libyen entführten ägyptischen Christen ist in den Augen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) ein Kriegsverbrechen . Libysche Behörden und die Vereinten Nationen (UN) müssten Maßnahmen ergreifen, solche Verbrechen im Land zu verfolgen, hieß es in einem gestern veröffentlichten Bericht.

Am Sonntag hatte ein libyscher Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ein Video verbreitet, das die Tötung der ägyptischen Kopten zeigt.

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte hat die Bevölkerung Libyens aufgerufen, islamistischer Gewaltpropaganda zu widerstehen und sich gemeinsam gegen die IS-Terrormiliz zu wenden. Zugleich rief Prinz Said Raad al-Hussein gestern die ägyptische Luftwaffe auf, bei Vergeltungsangriffen auf die Extremisten in Libyen dafür zu sorgen, dass keine Zivilisten zu Schaden kommen. Die Enthauptung ägyptischer Christen durch die IS verurteilte al-Hussein als "abscheuliches Verbrechen".

Frankreich und Ägypten forderten eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats. Diese soll heute Nachmittag stattfinden. Ägypten dringt seit den Morden auf eine internationale Militärintervention unter UN-Mandat in Libyen.

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