Meister verdienen im Saarland besonders gut

München/Saarbrücken · Ein Studium zahlt sich später meist in barer Münze aus. Doch eine neue Studie zeigt: Manchmal lohnt sich ein Meisterbrief mehr.

Je höher der Bildungsabschluss, desto größer ist im Schnitt das Einkommen der Menschen. Im Saarland gilt das insbesondere für den Meisterabschluss, wie eine aktuelle Untersuchung des Münchener Ifo-Instituts für die Fondsgesellschaft Union Investment zeigt. Demnach verdienen hiesige Facharbeiter während ihrer Berufstätigkeit im Schnitt rund 606 000 bis 620 000 Euro netto. Wer im Saarland dagegen einen Meister- oder Techniker-Abschluss vorzuweisen hat, bekommt während seines Arbeitslebens durchschnittlich mindestens 156 000 Euro mehr. Im Bundesschnitt beträgt diese Differenz lediglich rund 130 000 Euro.Wer ein Fachhochschul- oder Uni-Studium abschließt, kann ein noch höheres Einkommen erwarten: Gemessen am Verdienst von Menschen mit einer Lehre verdienen Akademiker an der Saar bis zu ihrer Rente zwischen rund 232 000 und 380 000 Euro mehr. Diese Zahlen liegen insgesamt leicht unter dem Bundesschnitt. Zugleich zeigt die Studie, dass eine Hochschul-Ausbildung der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit ist: Das Risiko, im Saarland mit einem Uni-Abschluss erwerbslos zu werden, liegt bei 2,1 Prozent. Im Bundesdurchschnitt sind es 2,5 Prozent.

Deutschlandweit bringt jeder höhere Abschluss - über das gesamte Erwerbsleben betrachtet - nach Abzug der Kosten zwischen 22 und 64 Prozent mehr Einkommen. Dabei hängt viel vom Geschlecht und der Wahl des Studiengangs ab, wie die Untersuchung belegt. Am einträglichsten ist nach wie vor die Ausbildung zum Arzt: Ein Medizinstudium bringt einem Mann übers gesamte Erwerbsleben im Schnitt bis zu 983 000 Euro mehr Einkommen als eine Lehre, bei Ärztinnen beträgt das Plus 612 731 Euro. Ein Jura-Abschluss schlägt durchschnittlich mit 656 992 Euro zu Buche, während Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften rund 400 233 Euro mehr einbringen. Ein Studium der Sozialarbeit schlägt sich dagegen nur mit einem Plus von knapp 20 000 Euro nieder. Das Netto-Lebenseinkommen mit einer abgeschlossenen Lehre liegt nach Angaben der Experten im Schnitt um 143 000 Euro über dem von Menschen, die gar keine Berufsausbildung haben.

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