Mehr Lohn für Leiharbeiter gefordertWirtschaftsminister Brüderle verteidigt Entflechtungsgesetz

Berlin. Linke und Grüne haben gestern im Bundestag mehr Rechte für Zeitarbeiter verlangt. Der Linke-Fraktionsvize und designierte Parteivorsitzende Klaus Ernst forderte "gleichen Lohn für gleiche Arbeit". Außerdem sprach er sich für einen Lohnzuschlag von zehn Prozent aus, da die Leiharbeiter besonders flexibel sein müssten

Berlin. Linke und Grüne haben gestern im Bundestag mehr Rechte für Zeitarbeiter verlangt. Der Linke-Fraktionsvize und designierte Parteivorsitzende Klaus Ernst forderte "gleichen Lohn für gleiche Arbeit". Außerdem sprach er sich für einen Lohnzuschlag von zehn Prozent aus, da die Leiharbeiter besonders flexibel sein müssten. Mit Blick auf die aktuellen Vorwürfe gegenüber der Drogeriemarktkette Schlecker, Leiharbeiter auszubeuten, sagte Ernst: Wer von einem Einzelfall spreche, "der verkennt die Realität und will das Problem verschleiern". Er verwies unter anderem auf Beispiele aus der Technologie-, Metall- und Zeitungsbranche. Firmenchef Anton Schlecker hatte die Vorwürfe des Lohndumpings zurückgewiesen. Die Grünen unterstützen die Forderungen weitgehend und plädieren außerdem für einen Mindestlohn für die Zeitarbeitsbranche. Der Parlamentarische Staatssekretär im Arbeitsministerium, Ralf Brauksiepe (CDU), sicherte zu, die Koalition werde "Missbrauch bekämpfen, wo er stattfindet", das Instrument der Leiharbeit grundsätzlich aber fortführen. ddpBerlin. Das geplante Entflechtungsgesetz soll nicht der bewussten Zerschlagung von Unternehmen dienen. "Es wird nicht so sein, dass die Politik willkürlich etwas gestalten oder zerschlagen kann", sagte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) gestern im Bundestag in Berlin. Es werde ein rechtsstaatliches Verfahren geben "ohne politische Willkür". Brüderle kündigte außerdem einen "ehrgeizigen" Sparkurs ab 2011 an, um die europäischen Stabilitätskriterien einzuhalten. "Wir haben eine Vorbildfunktion." Er bekräftigte zugleich das Ziel, die Steuerbelastung "spürbar" zu senken. dpa/ddp

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