Max Otte als AfD-Kandidat als Bundespräsident CDU will Werteunionschef aus Partei ausschließen – Hans: „Dann soll er doch in die AfD eintreten“

Saarbrücken · Der Chef der Werteunion, Max Otte, will als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten antreten. Allerdings nicht für seine Partei, die CDU, sondern für die AfD. Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans fordert Konsequenzen – und die folgen nun wohl auch.

 Max Otte (Archivbild): Der CDU-Politiker will für das Amt des Bundespräsidenten antreten – für die AfD.

Max Otte (Archivbild): Der CDU-Politiker will für das Amt des Bundespräsidenten antreten – für die AfD.

Foto: dpa/Karlheinz Schindler

Die CDU will den Chef der erzkonservativen Werte-Union, Max Otte, wegen seiner geplanten Kandidatur für das Bundespräsidentenamt auf Vorschlag der AfD aus der Partei ausschließen. Der Bundesvorstand entschied am Dienstag nach Angaben aus Teilnehmerkreisen einstimmig, ein entsprechendes Verfahren einzuleiten.

„Wer dies als Christdemokrat überhaupt erwägt, von der AfD für das Amt des Bundespräsidenten nominiert zu werden, der verletzt die Werte der CDU und hat in unserer Partei nichts verloren“, hatte Generalsekretär Paul Ziemiak zuvor am Dienstag in Berlin. „Wir fordern auch ganz ausdrücklich Herrn Dr. Otte auf, die CDU zu verlassen.“

Die CDU-Spitze hatte Otte ein Ultimatum bis 17.30 Uhr gesetzt, um zu erklären, ob er die Nominierung annehme oder nicht. „Es gibt für mich keinerlei Gründe, über einen Austritt nachzudenken", sagte Otte danach der Zeitung "Die Welt". Er nimmt demnach die Nominierung durch die AfD an, die er als "große Ehre" bezeichnete.

Hans fordert Parteiaustritt oder Ausschluss von Max Otte

Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Stephan Brandner hatte zuvor erklärt, dass sich seine Partei für Otte als Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten ausgesprochen habe. Das Ergebnis in einer Schalte von Bundesvorstand und Landeschefs am Vorabend sei eindeutig gewesen, sagte Brandner in Berlin. Brandner sprach von einem ganz klaren Bekenntnis zu Otte.

Auch Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hatte Otte am Dienstag zum Austritt aus der Partei aufgefordert. „Dass sich der Vorsitzende der Werteunion, Max Otte, vorstellen kann, für die AfD als Bundespräsident zu kandidieren und das auch noch als eine der 'größten Ehren' bezeichnet, 'die einem widerfahren kann', schlage dem Fass den Boden aus“, so Hans in einem Statement am Dienstag.  „Dann soll er doch in die AfD ein- und aus der CDU austreten, das wäre konsequent.“ Komme er selbst nicht auf diese Idee, dann müsse die CDU eben nachhelfen und ihn aus der Partei ausschließen“, forderte der CDU-Politiker, Stunden bevor die Partei ein Ausschlussverfahren beschloss.

CDU Politiker Otte wollte AfD wählen

Immer wieder hatte sich Otte in der Vergangenheit positiv zur AfD geäußert. So auch 2017. Damals kündigte der Chef der Werteunion an, bei der Bundestagswahl die AfD anstelle der CDU wählen zu wollen. Er sei mit der Politik Angela Merkels nicht einverstanden, sagte er zur Begründung.

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