Matschie wirft Althaus "Selbstinszenierung" vor

Erfurt. Das erste Zeitungsinterview von Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) nach dessen Skiunfall hat bei der Thüringer Opposition für Irritationen gesorgt. "Er kann nicht den Wahlkampf eröffnen und Interviews geben und auf der anderen Seite sagen, er sei noch bis zum Sommer krank", sagte Thüringens SPD-Chef Christoph Matschie (Foto: dpa) gestern

Erfurt. Das erste Zeitungsinterview von Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) nach dessen Skiunfall hat bei der Thüringer Opposition für Irritationen gesorgt. "Er kann nicht den Wahlkampf eröffnen und Interviews geben und auf der anderen Seite sagen, er sei noch bis zum Sommer krank", sagte Thüringens SPD-Chef Christoph Matschie (Foto: dpa) gestern. Althaus müsse sich entscheiden: "Entweder, er ist noch krank, dann muss er sich selber noch zurückhalten. Oder er ist nicht mehr krank, dann muss er die Regierungsgeschäfte wieder aufnehmen", betonte Matschie. Thüringen brauche "klare Entscheidungen und keine Selbstinszenierung".

Althaus hatte sich am Montag in der Bild-Zeitung erstmals zu seinem Skiunfall geäußert. "Die Talphase habe ich hinter mir. Jetzt geht es aufwärts", sagte er. Seine Rückkehr in die Politik kündigte er für Frühsommer an.

Der Spitzenkandidat der Linken für die Landtagswahl am 30. August, Bodo Ramelow, kritisierte, dass Althaus, der bisher von der Zurückhaltung der anderen Parteien profitiert habe, mit seinem Genesungsprozess einen "inszenierten Wahlkampf" betreibe. Althaus' Verhalten zeuge zudem von einem "schlechten Stil" im Umgang mit seiner Partei und den Medien. Es sei unverständlich, wieso sich Althaus vor dem Interview nicht gegenüber seinen Parteifreunden und den Journalisten auf der Delegiertenversammlung der CDU am Wochenende geäußert habe. FDP-Landeschef Uwe Barth sagte, sicherlich zum Bedauern vieler Thüringer sei es Althaus nicht möglich gewesen, sich mit einem kurzen Auftritt oder mit einer Videobotschaft zum CDU-Listenwahlparteitag zurückzumelden. "Umso erstaunlicher ist sein Interview einen Tag später in der Boulevardpresse", fügte er hinzu. ddp

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