Machtkampf bei der FDP geht weiter

Berlin. Der scheidende FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle (Foto: dpa) zieht sich auch aus dem schwarz-gelben Koalitionsausschuss zurück. Westerwelle, der gestern genau zehn Jahre FDP-Chef war, begründete seinen Schritt damit, dass er sich voll auf das Amt des Außenministers konzentrieren will. Ansonsten tobt bei der FDP gut eine Woche vor ihrem Bundesparteitag weiter der Machtkampf

Berlin. Der scheidende FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle (Foto: dpa) zieht sich auch aus dem schwarz-gelben Koalitionsausschuss zurück. Westerwelle, der gestern genau zehn Jahre FDP-Chef war, begründete seinen Schritt damit, dass er sich voll auf das Amt des Außenministers konzentrieren will. Ansonsten tobt bei der FDP gut eine Woche vor ihrem Bundesparteitag weiter der Machtkampf.Mit dem Treffen vom 13. bis 15. Mai in Rostock will die Partei nach ihrem katastrophalen Einbruch in der Wählergunst wieder in die Offensive kommen. Der designierte Westerwelle-Nachfolger Philipp Rösler hat bislang aber kein Konzept vorgelegt, wie die künftige Parteispitze aussehen soll. Umstritten sind besonders FDP-Vize Rainer Brüderle und die Fraktionsvorsitzende Birgit Homburger.

Homburger ist nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung inzwischen bereit, sich schon innerhalb der nächsten Wochen einer Neuwahl zu stellen. Normalerweise fänden die nächsten Wahlen zur Fraktionsspitze erst im Oktober statt. Gestern beriet der Fraktionsvorstand über frühere Termine. Im Gespräch sind der 24. Mai und der 7. Juni. Offiziell gab es dafür zunächst aber keine Bestätigung. Homburgers politische Zukunft hängt auch vom Ausgang eines Landesparteitags der baden-württembergischen FDP am Samstag ab. Falls sie dort nicht mehr als Landesvorsitzende bestätigt wird, könnte auch ihre Karriere in Berlin beendet sein.

Offen ist auch der Verbleib von Bundeswirtschaftsminister Brüderle in der Parteiführung. Auf den bisherigen FDP-Vize gibt es aus Röslers Umgebung zunehmend Druck, Platz für jüngere Kräfte zu machen. Der 65-Jährige hält sich seine Entscheidung noch offen. Er ist neben Westerwelle und Generalsekretär Christian Lindner bislang auch einer von drei FDP-Vertretern im Koalitionsausschuss. dpa

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