Völklingen. Jungen deutschen Jazz möchte Oliver Strauch beim Völklinger Hüttenjazz präsentieren. Das ist dem Programmchef in der Saison 2012 sehr gut gelungen. Dabei setzte der Saarbrücker Schlagzeuger erfreulicherweise keineswegs nur auf leicht verdauliche Kost, sondern ließ auch Spannungsklänge und kantige Sounds zum Zug kommen - kurzum: Das war Jazz auf der Höhe der Zeit. Und das Hüttenjazz-Auditorium folgte Strauchs durchaus anspruchsvollen Pfaden begeistert. So auch am vergangenen Freitag auf dem einmal mehr dicht bevölkerten Zimmerplatz am Eingang des Weltkulturerbes Völklinger Hütte. Zum Ausklang des aktuellen Hüttenjazz-Sommers hatte sich das Paul Fox Collective angesagt - und das Sextett machte es den After-Work-Gästen nun wirklich nicht schwer. Diesmal war es tatsächlich moderner Mainstream, solide zubereitet und genau das Richtige für diesen brütend heißen Sommerabend. Lyrische Stimmungen, Wohlklang und flockig leichte Rhythmen herrschten vor. Die sich mühelos in die Gehörgänge schlängelnden Melodien stammten aus der Feder des Luxemburger Combo-Chefs Paul Fox, der sein Ensemble vom Schlagzeug aus leitete. Dass Fox die Fäden in der Hand hielt, war nicht zuletzt an durchaus rockigen Trommelmanövern zu erkennen, die er freilich geschickt und dezent einflocht - ohne das filigrane Gesamtgefüge zu gefährden. Fox' kompetente und aufmerksame Mitstreiter waren Markus Ehrlich (Saxofon), Zacharias Zschenderlein (Gitarre), Robert Kesternich (Tasteninstrumente), Maurice Kuehn (Kontrabass) und Sängerin Stephanie Neigel. Mit ihrem angenehmen Timbre machte Neigel die entspannten und viel beklatschten Feierabend-Blue-Notes komplett. uhr