Lukaschenko wirft Deutschland Putschversuch vor

Minsk. Der autoritäre weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko (Foto: dpa) hat Deutschland und Polen offen beschuldigt, einen Staatsstreich gegen ihn geplant zu haben. "Dort (in Deutschland und Polen) wurden die Pläne für einen Umsturz der Verfassungsordnung ausgearbeitet", sagte Lukaschenko gestern in Minsk

Minsk. Der autoritäre weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko (Foto: dpa) hat Deutschland und Polen offen beschuldigt, einen Staatsstreich gegen ihn geplant zu haben. "Dort (in Deutschland und Polen) wurden die Pläne für einen Umsturz der Verfassungsordnung ausgearbeitet", sagte Lukaschenko gestern in Minsk. "Das ist keine Erfindung unserer Geheimdienste", betonte der als letzter Diktator in Europa kritisierte Staatschef. Die Bundesregierung hatte die bisher nur von einer Staatszeitung geäußerten Putsch-Vorwürfe zurückgewiesen.

In der von internationalen Beobachtern als gefälscht kritisierten Präsidentenwahl hatte sich der seit 16 Jahren regierende Lukaschenko am 19. Dezember im Amt bestätigen lassen. Kein deutscher oder anderer EU-Vertreter will heute an Lukaschenkos Amtseinführung teilnehmen.

Lukaschenko drohte "härteste Reaktionen" an, sollte die EU Sanktionen gegen sein Land ergreifen. Der 56-Jährige warnte davor, Weißrussland durch eine Blockade-Politik in die Enge und Isolation zu treiben. Er werde alles tun, um die Souveränität des Landes zu erhalten. Das EU-Parlament verabschiedete gestern eine Resolution, in der wirtschaftliche Strafmaßnahmen gefordert werden. Die Volksvertreter verlangen ein Reiseverbot für weißrussische Beamte und Polizisten, die an der gewaltsamen Auflösung von Protesten gegen die Wahlen vom 19. Dezember beteiligt waren. Die EU-Außenminister wollen Ende Januar über Sanktionen beraten. dpa

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