Logisch, aber kompliziert

Meinung:

Logisch, aber kompliziert

Von SZ-Korrespondent Hagen Strauß

Der Vorschlag ist nicht neu. Jetzt liegt er wieder auf dem Tisch, seit über Gefährder und Abschiebungen debattiert wird. Ländern wie Marokko oder Tunesien, die ihre Bürger nicht wieder aufnehmen und so eine Abschiebung verhindern, soll die Entwicklungshilfe gestrichen werden. Wer nicht hören will, muss fühlen. Klingt logisch. Doch es ist komplizierter. Wer das Entwicklungsgeld kürzt ohne abzuwägen, könnte neue Fluchtursachen schaffen. Auch muss geschaut werden, wen man mit trifft - eine bockige Regierung oder jene, die auf die Hilfe angewiesen sind? Hinter den Projekten steckt immer eine Zweckbindung. Gerade am Beispiel Tunesien wird das deutlich. Ein Land, das Demokratie anstrebt, aber auf der Kippe steht. Das alles darf man nicht aus den Augen verlieren, wenn man nun über Kürzungen debattiert.

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