Lötzsch sucht "Wege zum Kommunismus"

Berlin. Ein Text von Linken-Chefin Gesine Lötzsch über "Wege zum Kommunismus" hat Empörung ausgelöst

Berlin. Ein Text von Linken-Chefin Gesine Lötzsch über "Wege zum Kommunismus" hat Empörung ausgelöst. In dem bereits am Montag in der linksgerichteten Zeitung "Junge Welt" erschienenen Beitrag hatte Lötzsch unter anderem geschrieben: "Die Wege zum Kommunismus können wir nur finden, wenn wir uns auf den Weg machen und sie ausprobieren, ob in der Opposition oder in der Regierung." Zugleich warb Lötzsch für eine "gesellschaftsverändernde, radikale Realpolitik". Der Beitrag entstand im Vorfeld der Rosa-Luxemburg-Konferenz am Samstag in Berlin.CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe erklärte dazu, die Linkspartei wolle die freiheitliche Ordnung des Grundgesetzes nur taktisch nutzen und strebe eine Überwindung des politischen Systems der Bundesrepublik an. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt schließt ein Verbot der Partei nicht aus. Jemand, der so agiere, der gehe auch das Risiko ein, dass er nicht nur beobachtet werde, "sondern dass auch ein Verbotsverfahren unter Umständen auf Sicht angestrebt werden könnte", sagte Dobrindt. Er verlangte eine flächendeckende Beobachtung der Linkspartei durch den Verfassungsschutz. Irritiert äußerte sich SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier. "Ich fass' mir an den Kopf", sagte er. Lötzsch wolle zurück zum Kommunismus, "dorthin, wo wir Unfreiheit und Misswirtschaft 70 Jahre regieren sahen".

Lötzsch sagte "Spiegel Online" zu den Vorwürfen: "Die Linke ist linkssozialistisch, wir sind und werden keine kommunistische Partei. Und ich werde auch kein Mitglied der kommunistischen Plattform." Mit ihrer Teilnahme an der Konferenz wolle sie "auch diejenigen für die Linke gewinnen, die unsere Partei für zu angepasst halten". afp/dpa

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