Linke hält an Sodann fest

Berlin. Die Linke hält am Präsidentschafts-Kandidaten Peter Sodann trotz seiner umstrittenen Äußerungen fest. Parteichef Lothar Bisky betonte am Freitag, Sodann greife "das Unbehagen Vieler darüber auf, wie unsere Demokratie funktioniert". Linke-Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch sagte, der 72-Jährige bleibe "selbstverständlich" Kandidat

Berlin. Die Linke hält am Präsidentschafts-Kandidaten Peter Sodann trotz seiner umstrittenen Äußerungen fest. Parteichef Lothar Bisky betonte am Freitag, Sodann greife "das Unbehagen Vieler darüber auf, wie unsere Demokratie funktioniert". Linke-Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch sagte, der 72-Jährige bleibe "selbstverständlich" Kandidat. Der frühere Schauspieler und "Tatort"-Kommissar hatte in einem Interview betont, dass er die Bundesrepublik "nicht für eine Demokratie" halte. Außerdem würde er den Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann "verhaften", wenn er wirklich Polizeikommissar wäre.Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) befürchtet nun negative Folgen für das Ansehen der Ostdeutschen. Sodann tue so, als ob er die ostdeutsche Gemütslage repräsentiere. Deshalb bestehe "die Gefahr, dass wir nicht mehr ernst genommen werden, weil man sagt, die nehmen sich selbst nicht ernst". Der CSU-Bundestagsabgeordnete Stefan Müller forderte Sodann zum Verzicht auf seine Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten auf. Der Chef der bayerischen Jungen Union sagte: "Wer den Unterschied zwischen der SED-Diktatur und einer Demokratie nicht erkennt, disqualifiziert sich für eine Kandidatur auf das höchste Staatsamt." Deshalb müsse der Linke-Kandidat seine Bewerbung zurückziehen. ddp

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