Limburger Bischof Tebartz wirbt um Vertrauen

Limburg · Der wegen seiner Amtsführung umstrittene Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat alle Gläubigen seines Bistums in einem Brief um Vertrauen gebeten. In dem Schreiben räumte der 53-Jährige zugleich Fehler ein und appellierte: „Lassen Sie uns aufeinander zugehen!“ Der Brief wurde nach Einschätzung eines Bistumssprechers gestern in vielen Gottesdiensten des Bistums vorgelesen.



In dem Schreiben heißt es weiter: "Manches, was in den letzten Wochen gesagt und geschrieben worden ist, hat mich verletzt. Anderes hat mich auch nachdenklich gemacht und dazu beigetragen, dass ich einige Entscheidungen heute mitunter in einem anderen Licht sehe. Rückblickend gibt es Dinge, die ich anders angehen würde."

Tebartz-van Elst wird Verschwendung und ein autoritärer Führungsstil vorgeworfen. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem der kostspielige Bau seines neuen Wohn- und Dienstsitzes. Seit gut einer Woche ist ein offener Brief mit Kritik an ihm im Umlauf. Bislang haben ihn mehrere hundert Menschen unterzeichnet. Erst am Freitag hatte der Bischof dem Kölner Domradio gesagt, er nehme die Kritik ernst.

In seinem Brief an die Gläubigen schrieb er nun: "Auch ein Bischof ist nicht über jeden Zweifel erhaben und muss Kritik vertragen können, das ist wahr." Weiter heißt es: "Ich schätze Ihre skeptischen und kritischen Fragen. Aber mehr noch brauche ich Ihr Vertrauen. Wo nur noch Verdacht und Misstrauen regieren, kann keine christliche Gemeinschaft lebendig werden." Handwerker haben nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" den Neubau des Bischofssitzes trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen dokumentiert. Die Handwerker hätten sich über ständige Änderungswünsche empört, und daher die Fotodokumentation angelegt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort