Lehrer in South Dakota dürfen in der Schule Waffen tragen

Washington. Lehrer und Schulbedienstete im US-Staat South Dakota dürfen künftig im Klassenzimmer Waffen tragen. Drei Monate nach dem Schulmassaker von Newtown (Connecticut), bei dem ein Amokläufer in einer Grundschule 20 Kinder tötete, erlaubt South Dakota damit als erster Bundesstaat flächendeckend das Waffentragen in Schulen, berichtet die "New York Times"

Washington. Lehrer und Schulbedienstete im US-Staat South Dakota dürfen künftig im Klassenzimmer Waffen tragen. Drei Monate nach dem Schulmassaker von Newtown (Connecticut), bei dem ein Amokläufer in einer Grundschule 20 Kinder tötete, erlaubt South Dakota damit als erster Bundesstaat flächendeckend das Waffentragen in Schulen, berichtet die "New York Times". Gouverneur Dennis Daugaard unterzeichnete ein entsprechendes Gesetz am Freitag. Demnach dürfen neben Lehrern auch Wächter und freiwillige Helfer in Schulen Waffen tragen, wenn sie ein entsprechendes Training absolviert haben. Wie die Zeitung weiter schreibt, gibt es zwar schon in einige Schuldistrikten der USA ähnliche Regelungen, South Dakota sei aber der erste Bundesstaat, der ausdrücklich Waffen an Schulen zulässt. dpa

Meinung

Wilder Westen überall

Von SZ-KorrespondentThomas Spang

South Dakota hat die absurde Logik verinnerlicht, die Amerikas Waffenlobby nach dem Massaker von Newtown propagierte: Gegen einen "bösen Kerl" mit einer Waffe helfe nur ein "guter Kerl" mit einer Waffe. Folgten die USA dieser Rezeptur, brächte dies eine massive Aufrüstung im Alltag. Warum sollte es bei Lehrern bleiben? In letzter Konsequenz müsste nach dieser Logik jeder mit einer Knarre herumlaufen. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, wohin das führte: Wilder Westen überall. Die Entscheidung von South Dakota ist ein Rückschritt. Sie schwächt das Gewaltmonopol des Staates und macht alle Bürger unsicherer.

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