Lebensversicherer zahlen weiter Garantiezins

Berlin/Saarbrücken. Die deutschen Lebensversicherer haben Berichte über drohende Schieflagen und nicht eingelöste Zinsversprechen zurückgewiesen. "Die Meldung, dass immer mehr Lebensversicherer den Garantiezins nicht mehr in voller Höhe zahlen können, ist falsch", erklärte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gestern in Berlin

Berlin/Saarbrücken. Die deutschen Lebensversicherer haben Berichte über drohende Schieflagen und nicht eingelöste Zinsversprechen zurückgewiesen. "Die Meldung, dass immer mehr Lebensversicherer den Garantiezins nicht mehr in voller Höhe zahlen können, ist falsch", erklärte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gestern in Berlin. "Die deutsche Lebensversicherung ist sicher." Für Alarmismus bestehe kein Grund.Das einst wichtigste deutsche Finanzprodukt, in das zuletzt über 80 Milliarden Euro jährliche Beiträge flossen, hat seit längerem ein Problem mit den Garantiezinsen. Derzeit müssen Lebensversicherer Neukunden über die Laufzeit eines Vertrages einen Garantiezins von 1,75 Prozent gewähren. Bei Altverträgen sind es vier Prozent. Zugleich sind die Anbieter verpflichtet, Kundengelder in besonders sichere Anlagen wie Bundesanleihen zu investieren. Seit Monaten werfen aber Schuldtitel des Bundes weniger ab als die Preissteigerung.

Die Bundesregierung schließt die Schieflage einzelner Anbieter nicht aus. Vor allem für das "schwächste Fünftel" bestünden bei einer dauerhaft niedrigen Verzinsung von Staatsanleihen erhebliche Risiken, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Papier.

"Wir können nicht bestätigen, dass einzelne Versicherungsunternehmen erwägen, bei der Finanzaufsicht BaFin die zeitweise Aussetzung der garantierten Zinszahlungen an ihre Kunden zu beantragen", erklärte allerdings der GDV als Reaktion auf entsprechende Berichte. Der Prokurist der Saarland Versicherung, Wolfgang Utzig, sagte dazu der SZ: "Die Garantie gilt bei den bestehenden Verträgen natürlich auch für die Zukunft." und Meinung dpa/jwo

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