Lange Staus, aber kaum noch Schleuser

Stoßstange an Stoßstange stehen die Autos aus Richtung Salzburg vor dem Grenzübergang zum bayerischen Freilassing. Immer wieder hupt es, die Nerven sind angespannt. "So etwas habe ich noch nicht erlebt", schimpft Rudolf Windhofer. Seit zwölf Jahren fährt er mit seinem Taxi aus Salzburg ins benachbarte Bayern, länger als an diesem Montag hat er nie gebraucht. So wie Windhofer geht es tausenden Autofahrern. In nächster Zeit dürfte es so bleiben, nachdem die Grenzkontrollen wegen der Flüchtlingskrise wieder aufgenommen wurden. Ein paar Wagen vor Windhofer steht Rentner Helmut Zimmermann im Grenzstau. Der 71-Jährige fährt regelmäßig aus seinem bayerischen Heimatort Piding über die Grenze, um dort günstig zu tanken und Zigaretten zu kaufen. Er hat jetzt schon eine Dreiviertelstunde verloren. "Das ist ja jetzt hier wie früher in den 1980er Jahren", stöhnt Zimmermann in Erinnerung an die Zeiten vor der Öffnung des Schengen-Raumes. Für jeden, der zur Arbeit müsse oder es eilig habe, sei es doch eine riesige Belastung. Die Polizeipräsenz dürfte zumindest aber viele Schleuser abhalten, noch die offiziellen Grenzübergänge anzusteuern. In der Nacht zu Montag konnten die Polizisten noch eine ganze Reihe von Schleusern aufgreifen. In Freilassing war ein Italiener darunter, der acht Syrer in seinen Van gepackt hatte. Doch schon am Montagmorgen kommen praktisch keine Schleuser mit Flüchtlingen mehr auf den Hauptrouten an, die Kontrollen haben sich offenbar herumgesprochen. "Die wären auch schön dumm, wenn sie jetzt noch kommen würden, das wäre eine Freifahrt ins Gefängnis", sagt ein Polizist. Damit scheint die Polizei wie von der Politik erhofft wieder die Kontrolle über die Einreise gewonnen zu haben. Dies allerdings mit einer massiven Belastung für die Bevölkerung. In den bayerischen Radiosendern dominieren Staumeldungen von den Grenzübergängen den Verkehrsfunk, stundenlang mussten Autofahrer zum Teil warten. Geht es nach der bayerischen Landesregierung, soll dies für die kommende Zeit der Status Quo bleiben. Die Sicherheitsbehörden betreiben dabei einen Aufwand, der Erinnerungen an das scharfe Sicherheitskonzept für den G7-Gipfel auf Schloss Elmau weckt. So baute die Bundespolizei binnen kürzester Zeit ein dichtes Netz an Kräften auf. Dutzende Mannschaftswagen wurden an die Grenzorte gebracht. Am späten Sonntagabend verlagerte die Bundespolizei außerdem mit vier Puma-Hubschraubern eine Hundertschaft aus Baden-Württemberg nach Freilassing. Drei jungen Syrern, die am Sonntagabend zu den ersten aufgegriffenen Flüchtlingen zählen, macht dieses Großaufgebot dennoch keine Angst. Hatem Ali Ahadsch, der mit seinem Bruder und seinem Cousin zu Fuß über die Saalach-Brücke bei Salzburg gekommen ist und dort von der Polizei festgesetzt wurde, lobt im Gegenteil die Polizei . Immer wieder seien sie auf ihrer Flucht durch Länder wie Serbien, Mazedonien und Ungarn von Polizisten geschlagen worden, erzählt der 27-Jährige. In Deutschland aber habe ihn der Grenzpolizist mit einem Lächeln und den Worten "Willkommen in Deutschland" begrüßt. Der einzige Unterschied zu in den vergangenen Tagen ohne Kontrolle eingereisten Flüchtlingen liegt für die drei Syrer darin, dass ihre Pässe genau kontrolliert wurden. Nach der Kontrolle kommen sie dann aber wie alle anderen in eine Erstaufnahmeeinrichtung, wo ihr Asylverfahren für die erträumte Zukunft in Deutschland beginnen soll.

Stoßstange an Stoßstange stehen die Autos aus Richtung Salzburg vor dem Grenzübergang zum bayerischen Freilassing. Immer wieder hupt es, die Nerven sind angespannt. "So etwas habe ich noch nicht erlebt", schimpft Rudolf Windhofer. Seit zwölf Jahren fährt er mit seinem Taxi aus Salzburg ins benachbarte Bayern, länger als an diesem Montag hat er nie gebraucht. So wie Windhofer geht es tausenden Autofahrern. In nächster Zeit dürfte es so bleiben, nachdem die Grenzkontrollen wegen der Flüchtlingskrise wieder aufgenommen wurden.

Ein paar Wagen vor Windhofer steht Rentner Helmut Zimmermann im Grenzstau. Der 71-Jährige fährt regelmäßig aus seinem bayerischen Heimatort Piding über die Grenze, um dort günstig zu tanken und Zigaretten zu kaufen. Er hat jetzt schon eine Dreiviertelstunde verloren. "Das ist ja jetzt hier wie früher in den 1980er Jahren", stöhnt Zimmermann in Erinnerung an die Zeiten vor der Öffnung des Schengen-Raumes. Für jeden, der zur Arbeit müsse oder es eilig habe, sei es doch eine riesige Belastung.

Die Polizeipräsenz dürfte zumindest aber viele Schleuser abhalten, noch die offiziellen Grenzübergänge anzusteuern. In der Nacht zu Montag konnten die Polizisten noch eine ganze Reihe von Schleusern aufgreifen. In Freilassing war ein Italiener darunter, der acht Syrer in seinen Van gepackt hatte. Doch schon am Montagmorgen kommen praktisch keine Schleuser mit Flüchtlingen mehr auf den Hauptrouten an, die Kontrollen haben sich offenbar herumgesprochen. "Die wären auch schön dumm, wenn sie jetzt noch kommen würden, das wäre eine Freifahrt ins Gefängnis", sagt ein Polizist.

Damit scheint die Polizei wie von der Politik erhofft wieder die Kontrolle über die Einreise gewonnen zu haben. Dies allerdings mit einer massiven Belastung für die Bevölkerung. In den bayerischen Radiosendern dominieren Staumeldungen von den Grenzübergängen den Verkehrsfunk, stundenlang mussten Autofahrer zum Teil warten. Geht es nach der bayerischen Landesregierung, soll dies für die kommende Zeit der Status Quo bleiben. Die Sicherheitsbehörden betreiben dabei einen Aufwand, der Erinnerungen an das scharfe Sicherheitskonzept für den G7-Gipfel auf Schloss Elmau weckt. So baute die Bundespolizei binnen kürzester Zeit ein dichtes Netz an Kräften auf. Dutzende Mannschaftswagen wurden an die Grenzorte gebracht. Am späten Sonntagabend verlagerte die Bundespolizei außerdem mit vier Puma-Hubschraubern eine Hundertschaft aus Baden-Württemberg nach Freilassing.

Drei jungen Syrern, die am Sonntagabend zu den ersten aufgegriffenen Flüchtlingen zählen, macht dieses Großaufgebot dennoch keine Angst. Hatem Ali Ahadsch, der mit seinem Bruder und seinem Cousin zu Fuß über die Saalach-Brücke bei Salzburg gekommen ist und dort von der Polizei festgesetzt wurde, lobt im Gegenteil die Polizei . Immer wieder seien sie auf ihrer Flucht durch Länder wie Serbien, Mazedonien und Ungarn von Polizisten geschlagen worden, erzählt der 27-Jährige. In Deutschland aber habe ihn der Grenzpolizist mit einem Lächeln und den Worten "Willkommen in Deutschland" begrüßt.

Der einzige Unterschied zu in den vergangenen Tagen ohne Kontrolle eingereisten Flüchtlingen liegt für die drei Syrer darin, dass ihre Pässe genau kontrolliert wurden. Nach der Kontrolle kommen sie dann aber wie alle anderen in eine Erstaufnahmeeinrichtung, wo ihr Asylverfahren für die erträumte Zukunft in Deutschland beginnen soll.

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HintergrundBei weiter ansteigenden Flüchtlingszahlen befürchtet der Beamtenbund dbb einen Zusammenbruch in Teilen der öffentlichen Verwaltung. Beamtenbund-Chef Klaus Dauderstädt warnte in der "Rheinischen Post": "In manchen Kommunen, wo die Behörden unmittelbar den Zustrom bewältigen müssen, steht das System vor dem Kollaps." Er verwies besonders auf die Situation von Schulen und Gesundheitsbehörden. dpa

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