Land hofft auf Freigabe von Talbrücke bis Dezember

Saarbrücken · Mit etlichen Sofortmaßnahmen sollen die Folgen der Sperrung der Fechinger Talbrücke minimiert werden. Womöglich kann die Brücke noch in diesem Jahr wieder befahren werden.

Nach der überraschenden Vollsperrung der stark befahrenen Fechinger Talbrücke auf der A 6 hat gestern eine Expertengruppe erste Vorschläge zur Verhinderung von chaotischen Zuständen auf den Straßen des Saarlandes präsentiert. Das "Taskforce Brücken " genannte 22-köpfige Team unter Vorsitz von Staatssekretär Jürgen Barke einigte sich auf ein Maßnahmenpaket, das unter anderem vorsieht, vorhandene Baustellen auf Ausweichrouten schneller abzuschließen oder zu verschieben. Die offiziellen Umleitungen sollen großzügig und eindeutig beschildert werden, zudem werden Ampelsteuerungen und Vorfahrtsregelungen an die jeweiligen Verkehrsmengen angepasst. Die Ampel in Höhe des Saarbrücker Ludwigsparks wird beispielsweise vorläufig abgeschaltet. Darüber hinaus soll versucht werden, die Bahn für Pendler attraktiver zu machen.

Auf Hochtouren laufen die Planungen für eine Verstärkung der Brückenpfeiler, die mit Stahl ummantelt werden sollen. Ein Ingenieurbüro hat bis zu zehn Wochen Zeit für die Pläne, soll aber eine geeignete Baufirma einbeziehen, damit man danach direkt in die Umsetzung gehen kann, erklärte Barke. Die Aufträge werden als "Notaufträge" ohne Ausschreibung vergeben. "Zwei Monate braucht ein Stahlbauunternehmen für die Fertigung der Teile, drei Monate rechnen wir für die Montage", erklärte Michael Hoppstädter, Direktor des Landesbetriebs für Straßenbau. Damit könnte die Brücke frühestens nach siebeneinhalb Monaten im Dezember wieder freigegeben werden. Erst dann soll entschieden werden, ob dies nur für Pkw oder auch für Lkw gelten soll.

Die 1963 fertiggestellte Fechinger Talbrücke war am Donnerstag wegen statischer Mängel gesperrt worden. Die Linksfraktion im Saar-Landtag forderte gestern Aufklärung darüber, warum sie nicht in einer Liste des Bundesverkehrsministeriums zur Überprüfung älterer Brücken zu finden ist. Die Linke vermutet, dass sie vom Land nicht benannt wurde und nannte dies eine "unglaubliche Schlamperei". > e, Meinung

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