L'Oréal-Erbin Bettencourt zu französischen Finanzaffären befragt

Paris. In der Affäre um möglicherweise illegale Parteispenden an die Partei von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy haben Ermittler L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt (Foto: afp) als Schlüsselfigur vernommen. Sie befragten die 87-jährige Milliardärin gestern knapp zwei Stunden lang, wie ihr Anwalt mitteilte

Paris. In der Affäre um möglicherweise illegale Parteispenden an die Partei von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy haben Ermittler L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt (Foto: afp) als Schlüsselfigur vernommen. Sie befragten die 87-jährige Milliardärin gestern knapp zwei Stunden lang, wie ihr Anwalt mitteilte. Dabei ging es auch um Vorwürfe der Steuerhinterziehung an Frankreichs reichste Frau. Polizisten durchsuchten auch das Sekretariat der Milliardärin. Die Haupteignerin des Kosmetikkonzerns L'Oréal habe "damit kein Problem" gehabt. Unter anderem hätten die Ermittler die alte Dame zu einer Insel auf den Seychellen befragt, die ihr über eine Stiftung in Liechtenstein gehört. Bettencourt beziehungsweise ihre Vermögensverwalter stehen im Verdacht, den Besitz der angeblich rund fünfhundert Millionen Euro teuren Insel dem französischen Fiskus verschwiegen zu haben. "Wir haben den Ermittlern gesagt, dass wir ihnen eine Erklärung zukommen lassen, aus welcher der rechtliche Status der Insel besser ersichtlich wird", sagte der Anwalt. In Bettencourts Umfeld hieß es, die Milliardärin habe die Vernehmung als "sehr unangenehm" empfunden, obwohl sie so gut wie möglich verlaufen sei. Demnach wollten die Ermittler auch wissen, in welchem Verhältnis sie zu Arbeitsminister Eric Woerth stehe, der bis März noch als Haushaltsminister Jagd auf Steuersünder machte und dessen Ehefrau für Bettencourts Vermögensverwaltung arbeitete. Bei der Vernehmung sei es auch um angeblich rechtswidrige Parteispenden an die regierenden Konservativen gegangen. afp

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