Kritik an Wulff erstmals aus Niedersachsens Landesregierung

Hannover/Berlin. Erstmals seit Beginn der Affären um Bundespräsident Christian Wulff hat ein Mitglied von Niedersachsens CDU/FDP-Landesregierung das Staatsoberhaupt direkt attackiert

Hannover/Berlin. Erstmals seit Beginn der Affären um Bundespräsident Christian Wulff hat ein Mitglied von Niedersachsens CDU/FDP-Landesregierung das Staatsoberhaupt direkt attackiert. Strittige Angaben der Regierung im Landtag seien mit dem Bundespräsidialamt abgesprochen gewesen, hätten sich aber als "schlicht falsch" erwiesen, sagte Vize-Ministerpräsident Jörg Bode der "Bild"-Zeitung. "Wulff war für die Antwort mit verantwortlich. Was genau er gewusst hat, wird jetzt zu klären sein", betonte der FDP-Politiker.Bislang hatte die christlich-liberale Landesregierung um Ministerpräsident David McAllister (CDU) offene Kritik an Wulff vermieden. Stattdessen hagelte es Vorwürfe gegen Wulffs Ex-Sprecher und Vertrauten Olaf Glaeseker. Das in Niedersachsen umstrittene Prominententreffen "Nord-Süd-Dialog" hatte in Wulffs Zeit als Ministerpräsident stattgefunden. Zunächst hatte die Landesregierung Verstrickungen zurückgewiesen - inzwischen ist bekannt, dass einige Ministerien involviert waren.

Bode warf Wulff vor, McAllister als seinen Nachfolger im Amt des Regierungschefs in Erklärungsnöte zu bringen. "Warum in aller Welt tut Christian Wulff McAllister das an? Warum lassen sie ihn weiter in die völlig falsche Richtung laufen, wenn doch irgendwann alles rauskommt?", zitierte ihn die Zeitung. dpa

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