Kritik an Gabriel nach Lob für „beeindruckenden“ Sisi

Kairo/Berlin · Mit einem Lob für den umstrittenen ägyptischen Staatschef Abdel Fattah al-Sisi hat sich Vizekanzler Sigmar Gabriel zuhause harte Kritik der Opposition eingehandelt. Bei einem Besuch in Kairo hatte der SPD-Vorsitzende den Mann aus dem Militär trotz massiver Kritik an undemokratischen Zuständen als "beeindruckenden Präsidenten" bezeichnet.

Grüne und Linke warfen der Bundesregierung daraufhin gestern vor, autoritäre Herrscher zu hofieren. "Ich finde, die deutsche Regierung sollte kein Despoten-Fanclub sein", so Linke-Chef Bernd Riexinger . Nach Angaben von Gabriels Sprecher sollte die Bemerkung nur darauf bezogen sein, dass er ein "sehr offenes Gespräch über die Probleme in Ägypten" habe führen können.

Der Wirtschaftsminister kritisierte die schlechte Menschenrechtslage in Ägypten und mahnte Verbesserungen bei der Meinungsfreiheit an. Er forderte auch eine schnelle Aufklärung des Mordes an einem italienischen Wissenschaftler. Dessen zu Tode gefolterter Leichnam wurde im Februar nahe Kairo gefunden.

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