Krieg in Europa Ukrainisches Militär: Russische Truppen kreisen weiter Kiew ein

Kiew · Die Situation der Menschen in der ukrainischen Hauptstadt wird nach Berichten immer bedrohlicher. Truppen der russischen Armee kesseln zunehmend Kiew ein. Der aktuelle Stand nach den Nachtstunden.

 Menschen füllen Sandsäcke, um Barrikaden auf dem Maidan-Platz zu errichten. Nach acht Tagen Krieg seit Beginn der russischen Angriffe in der Ukraine beläuft sich die Bilanz des Krieges nach jüngsten Angaben der ukrainischen Regierung und des UNHCR auf mindestens 2.000 tote Zivilisten und etwa eine Million Flüchtlinge, die aus der Ukraine geflohen sind.

Menschen füllen Sandsäcke, um Barrikaden auf dem Maidan-Platz zu errichten. Nach acht Tagen Krieg seit Beginn der russischen Angriffe in der Ukraine beläuft sich die Bilanz des Krieges nach jüngsten Angaben der ukrainischen Regierung und des UNHCR auf mindestens 2.000 tote Zivilisten und etwa eine Million Flüchtlinge, die aus der Ukraine geflohen sind.

Foto: dpa/Diego Herrera

Russische Truppen setzen nach ukrainischen Armeeangaben ihren Vormarsch auf die Hauptstadt Kiew fort. „Die Hauptanstrengungen der Besatzer konzentrieren sich auf die Einkreisung Kiews“, heißt es im Morgenbericht der ukrainischen Armee. Es wurden zunächst keine Angaben zu Kämpfen rund um die Millionenstadt gemacht. Die Stadt löste seit Mitternacht mehrfach Luftalarm aus. Die Bewohner sollten sich in Luftschutzbunker in Sicherheit bringen.

Verteidigungsminister Oleksij Resnikow berichtete, dass die ukrainische Marine ihr Flaggschiff „Hetman Sahajdatschnyj“ selbst versenkt habe, damit es nicht den Gegnern in die Hände falle. Die Fregatte lag zur Reparatur vor Anker.

Laut ukrainischer Darstellung haben sich russische Truppen von dem strategisch wichtigen Flugplatz Hostomel nordwestlich von Kiew zurückgezogen. Die südukrainische Hafenstadt Mariupol sei inzwischen aber komplett von feindlichen Kräften eingeschlossen. „Der Feind hatte einen erheblichen technischen Vorteil“, hieß es. Zudem sei das Flugabwehrsystem an der Schwarzmeerküste angegriffen worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Nach Angaben von Verteidigungsminister Resnikow halten ukrainische Kräfte an strategisch wichtigen Orten den Angreifern Stand, etwa in den nordostukrainischen Gebieten Sumy und Tschernihiw. „Der Feind ist verwirrt und eingeschüchtert“, schrieb Resnikow bei Facebook. Die ukrainischen Streitkräfte hätten ungeheure Mengen an Militärtechnik und Waffen erbeutet sowie mehr als 10 000 russische Soldaten getötet, behauptete er. Der Generalstab hatte kurz davor noch von gut 9100 getöteten Gegnern gesprochen.

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