Krankenkassen werden zum Teil deutlich teurer

Berlin/Saarbrücken · Die Krankenkassen verlangen im kommenden Jahr auf breiter Front deutlich höhere Beiträge. Weil dies nur zu Lasten der Arbeitnehmer geht, geraten die aktuellen Regeln für den Zusatzbeitrag in die Kritik.

Millionen Versicherte müssen von Januar an zum Teil zweistellige Euro-Beträge mehr für ihre Krankenkasse bezahlen - und in den kommenden Jahren mit weiter steigenden Kosten rechnen. Die Erhöhungen (2016 im Schnitt 0,2 Prozent vom Bruttolohn) schultern dabei die Versicherten über den Zusatzbeitrag ganz allein. Der Anteil des Beitragssatzes, den Arbeitgeber und Arbeitnehmer jeweils zur Hälfte bezahlen, ist gesetzlich auf 14,6 Prozent vom Bruttolohn begrenzt.

Unter den großen Versicherungen steigt der Beitragssatz bei der DAK-Gesundheit mit sechs Millionen Versicherten am stärksten. Der Verwaltungsrat der Kasse beschloss gestern, ab Januar 1,5 statt bisher 0,9 Punkte Zusatzbeitrag zu verlangen - insgesamt also 16,1 Prozent. Ein Arbeitnehmer mit 3000 Euro brutto muss im Monat also 18 Euro mehr zahlen.

Der Beitragssatz der größten Versicherung, der Techniker Krankenkasse (TK), steigt um 0,2 Punkte auf 15,6 Prozent. Auch bei der Nummer zwei, der Barmer GEK, geht der Beitrag um 0,2 Punkte nach oben - auf 15,7 Prozent. Die gleiche Erhöhung (um 0,2 auf 15,7 Prozent) hatte die AOK Rheinland-Pfalz-Saarland angekündigt. Die Saarbrücker IKK Südwest hält ihren Beitrag im nächsten Jahr stabil, wie Vorstandschef Jörg Loth sagte. Sie hatte aber bereits in diesem Jahr überdurschnittliche 15,8 Prozent verlangt.

Der Trend zu steigenden Beiträgen dürfte anhalten. IKK-Chef Loth sagte für das Jahr 2017 einen weiteren Anstieg von 0,2 oder 0,3 Prozentpunkten im Schnitt aller Kassen voraus. Er forderte eine ,,Rückkehr zur Beitrags-Parität". Die Arbeitgeber sollten auch die über den Grundsatz von 14,6 Prozent hinausgehenden Beiträge zur Hälfte schultern müssen. >

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