Nach Vorstoß zur Kabinettsumbildung Kramp-Karrenbauer trifft in Seeon auf CSU-Chef Söder

Saarbrücken · CDU-Bundeschefin Annegret Kramp-Karrenbauer wird heute bei der CSU-Klausur in Seeon erwartet. Wie begegnet sie CSU-Chef Markus Söder nach dem unabgestimmten Vorstoß zur Kabinettsumbildung?

CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer reist am Dienstag zur CSU-Klausur im oberbayerischen Seeon.

CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer reist am Dienstag zur CSU-Klausur im oberbayerischen Seeon.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Der bayerische Ministerpräsident hatte in der „Bild am Sonntag“ gefordert, die Bundesregierung mit „neuen und frischen Kräften“ zu verstärken. Am Montag legte Söder im oberbayerischen Kloster Seeon, wo sich die CSU-Landesgruppe im Bundestag drei Tage bespricht, noch einmal nach. Er sprach von einer „Zukunftsmannschaft“ und bekräftigte, bis Mitte des Jahres zu einem Ergebnis kommen zu wollen. Namen nannte er erneut nicht.

Am heutigen Dienstag reist Kramp-Karrenbauer zur Schwesterpartei. Weder mit ihr noch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte Söder seinen Vorstoß abgestimmt. Über Regierungssprecher Steffen Seibert hatte Merkel die Forderung des CSU-Chefs diplomatisch zurückweisen lassen. Die Bundeskanzlerin arbeite mit allen Ministern „gut und gerne zusammen“, hatte Seibert verlauten lassen. Doch dürfte Söder bewusst mit seiner Rede von der „Zukunftsmannschaft“ bewusst auch auf das Ende der Ära Merkel angespielt und damit auf die mögliche Kanzlerkandidatin und jetzige Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer abgezielt haben.

Wackelkandidaten gibt es im derzeitigen Kabinett mehrere. Zwar wich Söder im BamS-Interview der Frage nach dem regelmäßig unter Beschuss stehenden Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) aus. Der Saarländer gilt als Vertrauter Merkels. Doch sagte Söder auch: „Es fällt auf, dass wir wirtschaftlich etwas schwächer werden, dass wir technologisch im internationalen Wettbewerb zulegen müssen.“

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