Kommentar Das zerstörerische Werk der Populisten

Nun sind wieder alle Seiten betroffen. Die Frage, wie es zu solchen Attacken kommen kann, dürfte allerdings nur noch rhetorischer Natur sein. In einer Gesellschaft, in der die Hetzer einen immer größeren Platz in der öffentlichen Diskussion einnehmen, wird die Grenze von verbalen Angriffen zu körperlicher Gewalt immer häufiger überschritten.

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Foto: SZ/Lorenz Robby

Dafür gibt es inzwischen schon zu viele Beispiele – von Attacken auf Moscheen und Synagogen wie jüngst in Halle über die steigende Zahl von Anschlägen auf Asylbewerberheime, bis hin zum Mord an dem Kassler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Die Strategie der Hetzer überall in Europa ist offensichtlich: Sie diffamieren die Justiz, die Polizei und staatliche Institutionen mit dem Ziel, die Demokratie in ihrem Wesen zu zerstören. Gleichzeitig säen sie den Spaltpilz in der Gesellschaft, indem sie einzelne Gruppen für Missstände verantwortlich machen. Das ist der Nährboden, auf dem dann verbaler Hass erschreckend schnell in körperliche Gewalt umschlagen kann. Es ist nicht nur Aufgabe der Politik, dieser zerstörerischen Haltung unserer Demokratie gegenüber entschieden die Stirn zu bieten. Jeder einzelne Bürger muss den Hetzern entgegentreten.

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