Koalition will Karriere-Chancen junger Forscher rasch verbessern

Berlin · Die große Koalition sieht gute Chancen, schon in Kürze Weichen für sichere Karrierewege von Nachwuchsforschern an deutschen Hochschulen zu stellen. Nach den SPD-Fachpolitikern sprachen gestern auch die CDU /CSU-Wissenschaftsexperten Albert Rupprecht und Alexandra Dinges-Dierig von einem Durchbruch: "Wir als Unionsfraktion sind bereit, noch vor der Sommerpause zu einer Verständigung mit unserem Koalitionspartner auf ein Gesamtpaket zur Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu kommen."Dafür habe man "ein konkretes Angebot mit Eckpunkten für ein gemeinsames Bund-Länder-Programm zur Förderung von sogenannten Tenure-Track-Professuren an Universitäten und eine flankierende Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes unterbreitet".

Diese Gesetzesreform war zwischen Koalition und Opposition, aber auch zwischen CDU /CSU und SPD lange umstritten. Sie wurde gestern auch in einer öffentlichen Anhörung des Bundestags-Ausschusses für Bildung und Forschung erörtert.

Mit der nun absehbaren Gesetzesänderung wolle Schwarz-Rot "dafür sorgen, Fehlentwicklungen in der Befristungspraxis abzustellen, ohne die in der Wissenschaft erforderliche Flexibilität und Dynamik zu beeinträchtigen", hieß es. Es gehe darum, "unsachgemäße Kurzbefristungen" zu unterbinden. "Kürzere Laufzeiten von Verträgen müssen aber möglich bleiben", betonten CDU und CSU zu ihrem von der SPD bereits begrüßten Grundsatzpapier.

Nach Angaben der Bildungsgewerkschaft GEW haben unterhalb der Professur derzeit bis zu 90 Prozent der Forscher und Dozenten oft nur kurzfristige Zeitverträge. Damit gehe Deutschland im internationalen Vergleich einen "Sonderweg" und schade der eigenen Reputation und Attraktivität als Wissenschaftsstandort.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort