Koalition: Wehrdienst soll verkürzt werden

Berlin. Union und FDP wollen die Wehrpflicht erhalten, den Wehrdienst aber voraussichtlich zum 1. Januar 2011 von neun auf sechs Monate verkürzen. In ihren Koalitionsgesprächen einigten sich Vertreter von CDU, CSU und FDP gestern darauf, die Wehrpflicht für junge Männer zu überprüfen, aber grundsätzlich bestehen zu lassen

Berlin. Union und FDP wollen die Wehrpflicht erhalten, den Wehrdienst aber voraussichtlich zum 1. Januar 2011 von neun auf sechs Monate verkürzen. In ihren Koalitionsgesprächen einigten sich Vertreter von CDU, CSU und FDP gestern darauf, die Wehrpflicht für junge Männer zu überprüfen, aber grundsätzlich bestehen zu lassen. Aus der Koalitionsrunde verlautete aber am späten Nachmittag, der Punkt sei noch nicht endgültig abgehakt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich im Juli öffentlich zur Wehrpflicht bekannt. Damit galt schon vor Beginn der Koalitionsverhandlungen die Forderung der FDP nach einer "Aussetzung" der Wehrpflicht als nicht verhandelbar. Allerdings teilen CDU-Politiker die Kritik der Freien Demokraten, dass angesichts sinkender Einberufungszahlen keine Wehrgerechtigkeit mehr bestehe. Durch eine Verkürzung der Wehrdienstzeit könnten wieder mehr Männer eingezogen werden, hieß es. Der Pflichtdienst solle nach Teilnehmerangaben auf Wunsch der Union künftig so gegliedert werden: Drei Monate Grundausbildung, zwei Monate Spezialausbildung und einen Monat Fachdienst in den Einheiten. Grundsätzlich sollen die Wehrdienstleistenden einen Monat Urlaub haben. Strittig war zunächst noch, ob dieser Monat in die Dauer des Wehrdienstes einbezogen wird. Dann würde der Wehrdienst formal insgesamt sieben Monate, die reine Ausbildung aber sechs Monate dauern. Nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums wurden im vorigen Jahr 456 000 Männer zwischen 18 und 23 Jahren gemustert und davon 68 270 (knapp 15 Prozent) einberufen. In ähnlichem Umfang leisten junge Männer Zivildienst. 1992 absolvierten noch etwa 200 000 Männer ihren Wehrdienst. dpa

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