Koalition berät Afghanistan-Strategie

Berlin/Kabul. Wenige Wochen vor der internationalen Afghanistan-Konferenz wächst in der schwarz-gelben Koalition die Bereitschaft, rasch eine Abzugsstrategie für die Bundeswehr zu entwickeln. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) schlug vor, bereits in diesem Jahr mit der Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die afghanische Regierung zu beginnen und so einen Abzug vorzubereiten

Berlin/Kabul. Wenige Wochen vor der internationalen Afghanistan-Konferenz wächst in der schwarz-gelben Koalition die Bereitschaft, rasch eine Abzugsstrategie für die Bundeswehr zu entwickeln. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) schlug vor, bereits in diesem Jahr mit der Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die afghanische Regierung zu beginnen und so einen Abzug vorzubereiten. CSU-Chef Horst Seehofer sprach sich dafür aus, auch einen Termin für den Start der Truppenreduzierung festzulegen. Die Bundesregierung will ihre Afghanistan-Strategie erst nach der internationalen Konferenz am 28. Januar neu festlegen. Dann will sie auch über eine Verstärkung der derzeit bis zu 4500 deutschen Soldaten entscheiden. Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Ex-Botschafter Wolfgang Ischinger, riet, mit der Übergabe der Verantwortung an die Afghanen in zwei Jahren zu beginnen. Afghanistans Staatschef Hamid Karsai erlitt derweil eine schwere innenpolitische Schlappe. Bei einer Abstimmung im Parlament in Kabul fielen am Samstag 17 der 24 von ihm nominierten Minister durch. Der Sondergesandte der Vereinten Nationen, Kai Eide, sprach von einem "politischen Rückschlag". dpa/afp

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