Knobloch wegen KZ-Anspielung verärgert

München. Der Zentralrat der Juden hat mit Empörung auf eine satirische KZ-Anspielung beim traditionellen Starkbieranstich auf dem Münchner Nockherberg reagiert. Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch bezeichnete einen entsprechenden Vergleich in der Rede des Schauspielers Michael Lerchenberg als "nicht hinnehmbar" und "Schande"

München. Der Zentralrat der Juden hat mit Empörung auf eine satirische KZ-Anspielung beim traditionellen Starkbieranstich auf dem Münchner Nockherberg reagiert. Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch bezeichnete einen entsprechenden Vergleich in der Rede des Schauspielers Michael Lerchenberg als "nicht hinnehmbar" und "Schande". Lerchenberg hatte gehöhnt, FDP-Chef Westerwelle versammle Hartz-IV-Empfänger "in den leeren, verblühten Landschaften zwischen Usedom und dem Riesengebirge, drumrum ein großer Zaun". Über dem Eingangstor werde "in großen eisernen Lettern" stehen: "Leistung muss sich wieder lohnen." Einen derartigen Ausrutscher unter der Gürtellinie habe sie "bislang noch nicht erlebt", sagte Knobloch. "Scherze, die das Leid der Opfer in den Lagern verharmlosen oder gar der Lächerlichkeit preisgeben, sind eine Schande für die ansonsten gelungene Veranstaltung." Der Schauspieler verteidigte sich für den Auftritt als "Bruder Barnabas": "Eine Fastenpredigt ist keine Lachparade", sagte er. dpa

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