Kliniken im Saarland fürchten um ihre Existenz

Saarbrücken. Die saarländischen Krankenhäuser sehen ihre Existenz massiv gefährdet. In einem gestern veröffentlichten Brandbrief haben die Saarländische Krankenhausgesellschaft (SKG) und elf Verbände des Gesundheitswesens die Politik zum Handeln aufgerufen

Saarbrücken. Die saarländischen Krankenhäuser sehen ihre Existenz massiv gefährdet. In einem gestern veröffentlichten Brandbrief haben die Saarländische Krankenhausgesellschaft (SKG) und elf Verbände des Gesundheitswesens die Politik zum Handeln aufgerufen. Die steigenden Kosten der Kliniken seien durch die Budgetsteigerungen nicht mehr aufzufangen, erklärten die Unterzeichner, die sich zur "Saarländischen Allianz für Krankenhäuser" zusammengeschlossen haben."Irgendwann geht das Licht aus", begründete Alfons Vogtel, Vorstandschef der SKG und Geschäftsführer der SHG-Klinikgruppe, den Vorstoß. Im vergangenen Jahr seien die Personalkosten um 2,9 Prozent gestiegen, während das Budget nur um 0,51 Prozent angepasst wurde. "Wir sind nicht mehr in der Lage, diese Steigerungen auszugleichen", sagte Vogtel. Josef Mischo, Vorsitzender der Ärztekammer und Chefarzt am Kreiskrankenhaus St. Ingbert, sieht bei Kliniken kaum noch Manövriermasse: Beim Personal seien sie am Limit. Einigen drohe die Schließung. "Was das für die Versorgung bedeutet, ist offen."

AOK-Saarland-Chef Karlheinz Delarber hielt den Unterzeichnern, darunter die Gewerkschaft Verdi und der Landkreistag, entgegen, dass das Saarland noch immer eine hohe Klinik-Ausstattung habe. Es gebe Spar-Pontenzial durch Spezialisierung der Häuser. "Man darf sich schon die Frage stellen, ob in 19 von 21 saarländischen Kliniken Knie- und Hüftoperationen ausgeführt werden müssen", so Delarber.

Die SKG fordert dagegen eine Änderung der Krankenhausfinanzierung und kann dabei auf die Hilfe von Saar-Gesundheitsminister Andreas Storm (CDU) zählen. "Die Sicherstellung einer flächendeckenden und qualitativ hochwertigen Krankenhausversorgung ist eines der wichtigsten gesundheitspolitischen Anliegen", sagte Storm gestern. Daher habe sich das Saarland einem Antrag Bayerns im Bundesrat angeschlossen, das Vergütungsrecht für Kliniken neu zu ordnen. und Meinung jwo

Foto: SHG

Foto: bub

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