"Klare Worte sind manchmal nötig"

Herr Friedrich, ist Ihre Attacke auf die Kanzlerin das übliche Grollen der CSU vor der Klausurtagung in Kreuth? Friedrich: Es gab keine Attacke, sondern im Gegenteil die Feststellung meinerseits, dass die Kanzlerin nach dem moderierenden Stil in der großen Koalition jetzt auf die Wunschkoalition aus CDU, CSU und FDP eingestellt ist

Herr Friedrich, ist Ihre Attacke auf die Kanzlerin das übliche Grollen der CSU vor der Klausurtagung in Kreuth?

Friedrich: Es gab keine Attacke, sondern im Gegenteil die Feststellung meinerseits, dass die Kanzlerin nach dem moderierenden Stil in der großen Koalition jetzt auf die Wunschkoalition aus CDU, CSU und FDP eingestellt ist. Die CSU unterstützt die Kanzlerin bei der konsequenten Umsetzung des Koalitionsvertrags.

Aber was meinten Sie dann damit, dass Frau Merkel entschlossener die Linie vorgeben müsse?

Friedrich: Die große Linie, an der sich alle drei Koalitionspartner ausrichten, ist im Koalitionsvertrag vorgegeben. Die Kanzlerin wird diese Linie immer wieder deutlich machen.

Warum kommt die schwarz-gelbe Koalition nicht zur Ruhe?

Friedrich: Man darf die Auseinandersetzungen nicht überbewerten. Wir ringen um die bestmöglichen Resultate, und da sind klare Worte manchmal nötig. Es ging in den Auseinandersetzungen selten um Grundsätzliches, sondern lediglich um die Zeitschiene. Ich bin sicher, dass wir jetzt im neuen Jahr, auch was die öffentliche Darstellung angeht, besser werden.

Wie realistisch ist dann die große Steuerreform 2011, die die FDP weiter vehement fordert?

Friedrich: Steuersenkungen müssen finanzierbar sein, das heißt, sie dürfen die öffentliche Hand nicht überfordern. Entlastungen wollen alle drei Koalitionspartner. Sie dürfen aber nicht an anderer Stelle zu Belastungen werden.

Welche Signale sollen denn von der Klausurtagung in Kreuth ausgehen?

Friedrich: Wir haben drei ganz klare Botschaften: Wir sagen Ja zur Sozialen Marktwirtschaft als der wirtschaftlichen Ordnung der Freiheit, wir sagen Ja zu einem bürgernahen und transparenten Europa und freuen uns sehr, dass der Präsident des Europäischen Rates, Herman Van Rompuy, auf seinem ersten Deutschlandbesuch zu unserer Klausurtagung nach Kreuth kommt. Und wir werden mit dem Ministerpräsidenten von NRW, Jürgen Rüttgers, über die Zukunft der Volksparteien sprechen. Auch da ist das klare Signal: Die CSU hat den Anspruch immer auf allen politischen Ebenen präsent zu sein, vom Bürgermeister, dem Landrat über den Landtagsabgeordneten zum Bundestags- und Europa-Abgeordneten. Wir sind Volkspartei weil wir in allen Bevölkerungsschichten eine klare Mehrheit haben - und das soll auch so bleiben.

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