Kitas vor Streik – Verdi startet Urabstimmung

Berlin · Berufstätige Eltern von Kita-Kindern müssen sich ab Ende nächster Woche Gedanken über eine alternative Betreuung ihrer Kleinen machen. Nach fünf Runden erklärte die Gewerkschaft Verdi die Tarifverhandlungen für die bundesweit 240 000 Erzieher und Sozialarbeiter in kommunalen Einrichtungen für gescheitert und begann gestern mit der Urabstimmung für einen unbefristeten Streik.

Die Abstimmung läuft bis einschließlich 5. Mai. Am Tag danach soll das Ergebnis bekannt gegeben werden.

Es bestehen kaum Zweifel, dass die nötigen 75 Prozent Zustimmung zum Arbeitskampf zustande kommen. Die Entschlossenheit sei "außerordentlich groß", hieß es bei der Gewerkschaft. Verdi-Chef Frank Bsirske sagte an die Adresse der Arbeitgeber: "Sobald die Urabstimmung abgeschlossen ist, haben sie es jederzeit in der Hand, mit der Vorlage eines verhandlungsfähigen Angebots den bevorstehenden Streik zu beenden oder womöglich noch zu vermeiden." Verdi-Fachbereichsleiter Volker Euskirchen sicherte den Eltern zu, sie frühzeitig über Schließungen zu informieren.

Die Gewerkschaften Verdi, GEW und dbb fordern eine finanzielle Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe unter anderem durch höhere Eingruppierung. Dies würde für die Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst zu einem höheren Einkommen von durchschnittlich zehn Prozent führen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort