Kiew sieht Entspannung in der Ostukraine
Kiew/Moskau · Trotz einer brüchigen Waffenruhe in der Ostukraine beruhigt sich die Lage im Kriegsgebiet nach Einschätzung Kiews erstmals. Russland habe Geheimdienst-Informationen zufolge 70 Prozent seiner Kämpfer aus der Konfliktregion abgezogen, sagte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko gestern bei einer Kabinettssitzung.
Nach Angaben der Behörden in Kiew und auch der prorussischen Separatisten war es im Donbass ruhig, nur vereinzelt fielen Schüsse. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU ) forderte dennoch eine sofortige Anwendung der geplanten EU-Sanktionen gegen Moskau . Sie verlangte, dass Vereinbarungen aus dem Minsker Protokoll für die Ostukraine eingehalten werden. Russland will auf die von der Nato beschlossene Truppenverstärkung in Osteuropa "adäquat" reagieren. "Wegen dieser neuen Bedrohungen ist Russland gezwungen, seine Sicherheit zu stärken", sagte Kremlchef Putin und kündigte eine neue Militärdoktrin bis Ende des Jahres an. Als Zeichen der Stärke testete Russland eine atomar bestückbare Interkontinentalrakete vom Typ "Bulawa".