"Keinen FunkenAhnung vom Thema"

Der Fall Hermann Röchling · "Keinen FunkenAhnung vom Thema"Zum Interview "Wir werden noch einiges tun müssen" mit Meinrad Maria Grewenig (SZ v. 11./12. Aug.) Ach, hat Prof

"Keinen Funken

Ahnung vom Thema"

Zum Interview "Wir werden noch einiges tun müssen" mit Meinrad Maria Grewenig (SZ v. 11./12. Aug.)

Ach, hat Prof. Grewenig erst im "Nachgang" seiner "gutachterlichen Stellungnahme" die historischen Fakten "zur Kenntnis genommen"? Das hat ihn aber nicht gehindert, sein Nichtwissen über die Hermann-Röchling-Höhe vor der besagten Stadtratssitzung hinaus zu trompeten. Bedarf es noch mehr Beweise, wie sehr sich Grewenig in ein kommunalpolitisches Thema eingemischt hat, ohne einen Funken Ahnung vom Thema zu besitzen? Selbstverständlich bedeutete 1956 die Umbenennung der Bouser Höhe in Hermann-Röchling-Höhe eine Ehrung, leider die für einen mehrfach verurteilten Kriegsverbrecher. Grewenig gibt nicht nur einen Hinweis auf ein zweifelhaftes Geschichtsverständnis, sondern wirft die Frage auf: Ist er der richtige Mann am rechten Ort?

Gisela Ruge, St. Ingbert

Welterbe wäre

nicht berührt

Prof. Grewenig tut gerade so, dass die Unesco-Anerkennung der Alten Völklinger Hütte etwas damit zu tun habe, weil der Stadtteil Hermann-Röchling-Höhe nach einem Kriegsverbrecher benannt sei. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Trotz des Namens erhielt Völklingen 1994 die Anerkennung. Würde der Stadtteil wieder in Bouser Höhe umbenannt, bekäme dieser nur seinen authentischen Namen zurück, wodurch das Welterbe in keiner Weise berührt wäre. Unesco Deutschland ließ mitteilen: "Darüber hinaus erscheint uns ein Vergleich mit den Vorgängen in Dresden, die zur Aberkennung des Welterbestatus des Elbtals geführt haben, für fachlich unangebracht und unpassend." Ein schlechteres Zeugnis konnte Herrn Grewenig nicht ausgestellt werden.

Waltraut Bies, Völklingen

Wer hat Grewenig abgehalten?

Grewenig unternahm den untauglichen Versuch, die Umbenennung in Bouser Höhe als immaterielle Schädigung des Weltkulturerbes zu implizieren. Er gibt zwar zu, dass es "Versäumnisse in der historischen Darstellung der Person H. Röchlings gibt", aber wer hat ihn seit 1999 von einer historischen Aufarbeitung abgehalten? Wenn für Grewenig "Tradition nicht das Halten von Asche, sondern das Weitergeben der Flamme" ist (SZ vom 9. April 2009), muss endlich die Rolle Röchlings im Faschismus aufgearbeitet werden.

Hubert Kesternich, Völklingen

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