Karadzic verweigert erneut Aussage in Völkermord-Anklage

Den Haag. Radovan Karadzic bleibt auf Konfrontationskurs gegenüber dem UN-Kriegsverbrechertribunal. Der ehemalige Führer der bosnischen Serben bezeichnete das Tribunal am Freitag als "Gericht der Nato, die mich liquidieren will". Auch bei seinem zweiten Auftritt vor Gericht lehnte es Karadzic deshalb ab, zu der gegen ihn erhobenen Anklage wegen Völkermords Stellung zu nehmen

Den Haag. Radovan Karadzic bleibt auf Konfrontationskurs gegenüber dem UN-Kriegsverbrechertribunal. Der ehemalige Führer der bosnischen Serben bezeichnete das Tribunal am Freitag als "Gericht der Nato, die mich liquidieren will". Auch bei seinem zweiten Auftritt vor Gericht lehnte es Karadzic deshalb ab, zu der gegen ihn erhobenen Anklage wegen Völkermords Stellung zu nehmen. Ein Schuldbekenntnis hätte weitere Verhandlungen hinfällig gemacht. Jetzt muss die Staatsanwaltschaft ihre Vorwürfe gegen Karadzic lückenlos beweisen. Anklagevertreter Alan Tiger kündigte an, frühestens Ende des Monats eine überarbeitete Anklage vorzulegen, und handelte sich deshalb Kritik des Vorsitzenden Richters Iain Bonomy ein. Chefankläger Serge Brammertz hatte diese Überarbeitung schon vor vier Wochen angekündigt. Bonomy zeigte wenig Verständnis dafür, dass die Anklagevertreter so viel Zeit benötigten. dpa

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