Jeder vierte Pflege-Antrag wird abgelehnt

Berlin · Ein Viertel aller Anträge auf Gewährung einer Pflegestufe wurde im vergangenen Jahr von den Pflegekassen abgelehnt. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, die unserer Zeitung vorliegt.Demnach wurden 2014 insgesamt 237 255 Anträge negativ beschieden.

Das waren 24,8 Prozent aller erledigten Anträge. Seit 2005 hat sich die Zahl der Ablehnungen um fast 20 Prozent erhöht. Viele Betroffene geben sich damit allerdings nicht zufrieden: Auch die Anzahl der eingelegten Widersprüche hat deutlich zugenommen. 2005 gab es knapp 90 000 Widerspruchsbegutachtungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen, 2013 waren es gut 109 000 - ein Plus von knapp 23 Prozent.

"Jeder vierte Pflegestufenantrag wird abgelehnt. Dieser seit zehn Jahren unverändert hohe Anteil verdeutlicht einmal mehr, dass Geld und Kostensparen das zentrale Steuerungsinstrument in der Pflegeversicherung ist", meinte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken, Sabine Zimmermann . Für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen sei es "bitter, durch das starre Raster der Kriterien zur Pflegebegutachtung zu fallen". Der von der Bundesregierung angekündigte Gesetzentwurf zur Neuregelung der Pflegeeinstufungen müsse zu deutlichen Leistungsverbesserungen führen, verlangte Zimmermann.

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