Jeder Einzelne zählt

Die G8-Gegner werden womöglich jubeln. Die Quote der Studienabbrecher ist im Vergleich zum Jahr 2008 gestiegen. In Wirklichkeit hatte das verkürzte Abitur darauf allerdings keinen Einfluss. Denn bereits damals brachen 28 Prozent der Studenten ihr Studium ab, heute sind es 29 Prozent. Die Ursache für diese immens hohe Quote ist eine andere. Jahrelang hat sich für Studienabbrecher schlicht niemand interessiert. Die Hochschulen wissen häufig nicht einmal, wie viele ihrer Studenten hinwerfen, geschweige was die Gründe dafür sind. Im anonymen Uni-Alltag sind einige irgendwann einfach weg. Kaum jemand merkt es, niemand versucht sie aufzuhalten.

Um die Quote zu verringern, bedarf es neben Orientierungshilfen vor Studienbeginn einer höheren Aufmerksamkeit für Abbruch-Gefährdete seitens der Fachrichtungen. Denn jeder Einzelne zählt. Politik und Wirtschaft wollen junge Menschen schneller in Berufe bringen. Ein jahrelanger Umweg über ein nicht abgeschlossenes Studium bezweckt genau das Gegenteil.

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