Jede Großbaustelle wird Skandalfall

Statt blühender Landschaften entstehen im Saarland nur noch Millionengräber: Beim Museumsanbau Vierter Pavillon vervierfachten sich die Kosten mit einem Ergebnis, das viele, die an dem nun (teil-)verkleideten Beton-Kubus vorbeikommen, schaudern lässt. Das Hochhaus der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Alt-Saarbrücken ist seit drei Jahren bezugsbereit, doch die Architekturstudenten müssen nach Quierschied-Göttelborn fahren. Jemand vergaß den Brandschutz, jetzt wird für Millionen nachgebessert. In der Völklinger Fischzucht versanken ebenfalls Millionen sauer verdienter Steuermittel. Und jetzt das legendäre Ludwigsparkstadion, das zuerst für 16 Millionen Euro umgebaut werden sollte. Vor einem Jahr stieg die Summe bereits auf 20 Millionen, jetzt erhöht die Stadt die Bausumme um weitere acht Millionen, weil die Baupreise angeblich astronomisch steigen. Ein Ende ist da gewiss nicht in Sicht. Die CDU/SPD-Landesregierung steckt den Kopf in den Sand und will mit der Preiserhöhung nichts mehr zu tun haben. Den Zorn der Bürger über das Versagen der Landes-Bau-Politik wird sie trotzdem und zu Recht abbekommen. Dass ihr der Ex-Jamaika-Regierungs-Partner und FCS-Mäzen Hartmut Ostermann mit acht Millionen beispringt, ist ein zu dünner Strohhalm.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort