Tel Aviv. Ein Militärschlag Israels und anderer Staaten gegen das iranische Atomprogramm wird nach Einschätzung des israelischen Präsidenten Schimon Peres immer wahrscheinlicher. "Die Geheimdienste aller Länder wissen, dass die Zeit abläuft", zitierte die Zeitung "Haaretz" am Samstag aus einem Fernsehinterview mit dem Staatschef. Der Iran könne schon in sechs Monaten eine Atombombe haben, warnte der Friedensnobelpreisträger von 1994. Peres betonte, die Welt sei gegenüber Israel in der Pflicht, die iranischen Atombestrebungen notfalls militärisch zu stoppen: "In der noch verbleibenden Zeit müssen wir die anderen Staaten der Welt zum Handeln drängen und ihnen sagen, dass es nun Zeit ist, die uns gegebenen Versprechen einzulösen, ihre Pflicht entweder durch harsche Sanktionen oder durch militärisches Handeln zu erfüllen."Israel und der Westen vermuten seit langem, dass der Iran unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms auch Atombomben entwickelt. Ab Mitte der Woche wird mit der Veröffentlichung eines neuen Berichts der internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gerechnet. Israel erwartet dabei klare Beweise für seine Annahme. Der Sprecher des Außenministeriums im Berlin, Andreas Peschke, sagte am Freitag, sollte der IAEA-Bericht die Zweifel am Charakter des iranischen Atomprogramms bestärken, müsse der diplomatische Druck auf Teheran erhöht werden. dpa

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