Israel beginnt mit Abzug aus Gaza

Gaza/Tel Aviv · Fast vier Wochen nach Beginn des Gaza-Kriegs zeichnet sich ein Ende der israelischen Bodenoffensive in dem Palästinensergebiet ab. Die meisten Soldaten seien bereits aus dem Gazastreifen abgezogen worden, berichteten gestern israelische Medien.

Sie hätten Stellungen in grenznahen Aufmarschräumen in Israel bezogen. Ein im Gazastreifen zunächst als entführt gemeldeter Leutnant wurde nahe Tel Aviv unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt.

Ungeachtet des beginnenden Abzugs der Bodentruppen setzte die Armee ihre Angriffe gegen Ziele im Gazastreifen fort. Beim Beschuss einer UN-Schule nahe Rafah seien mindestens zehn Menschen getötet worden, teilte Aschraf al-Kidra, Sprecher des palästinensischen Gesundheitsministeriums, mit. Eine israelische Armeesprecherin sagte, man prüfe den Vorfall.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kritisierte den neuerlichen Beschuss einer UN-Einrichtung als "moralische Schandtat" und "kriminellen Akt". "Die israelische Armee ist mehrfach über den Standort der Schule informiert worden", sagte Ban in New York. "Dieser Angriff und andere Verstöße gegen das Völkerrecht müssen rasch aufgeklärt und die Schuldigen zur Verantwortung gezogen werden." Ban forderte Israel und die radikal-islamische Hamas auf, die Kämpfe umgehend zu beenden.

Im bisher verlustreichsten und am längsten andauernden Gaza-Krieg wurden nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums 1830 Palästinenser getötet und mehr als 9500 verletzt, rund zwei Drittel davon seien Zivilisten. Auf israelischer Seite starben 64 Soldaten und drei Zivilisten.

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