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Islam- und Muslimfeindlichkeit: Zahlen und Fakten aus dem Bericht der Claim-Allianz

Die Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit (Claim-Allianz) hat einen Bericht über antimuslimische Vorfälle aus dem Jahr 2022 veröffentlicht. Es gab 898 Vorfälle mit einer hohen Dunkelziffer, so die Claim-Allianz.

58 % davon waren verbale Attacken, wie volksverhetzende Äußerungen, Beleidigungen, Bedrohungen und Nötigungen. 22 % der Vorfälle fallen unter Diskriminierung und 20 % waren verletzendes Verhalten. Es gab 71 Körperverletzungen, 44 Sachbeschädigungen, drei Brandstiftungen und 49 weitere Gewalttaten.

Angriffe auf Jugendliche und Kinder nehmen laut dem Bericht zu. Laut der Claim-Allianz wurden auch schwangere Frauen in den Bauch getreten oder geschlagen worden. In 49 % Prozent der Fälle sind Frauen Opfer antimuslimischer Feindlichkeit.

Elf Moscheen wurden durch Drohbriefe mit exzessiver Gewalt- und Morddrohung eingeschüchtert. Dabei sind auch Parallelen zum Antisemitismus erkennbar, da die Briefe Nazi-Symbole und Verweise auf die NS-Zeit enthalten. Besonders im öffentlichen Raum (25,79 %), in Bildungseinrichtungen (20,75 %) und der Arbeitswelt (13,52 %) begegnet Muslimen Feindlichkeit und Rassismus.

Die Autoren des Berichts gehen von einer hohen Dunkelziffer aus, weil eine breite Erfassung fehle und Straftaten oftmals nicht angezeigt oder gemeldet werden. Gründe dafür seien mangelndes Vertrauen in die Behörden, zu wenige Meldestellen sowie eine fehlende Sensibilisierung bei Behörden, Schulen und Gesundheitswesen.

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