IS-Terroristen enthaupten offenbar weiteren US-Reporter

Washington · Die Terrormiliz Islamischer Staat hat offenbar den US-Reporter Steven Sotloff umgebracht – als „Vergeltung“ für die Luftangriffe im Irak. Vor zwei Wochen enthaupteten sie James Foley.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat offenbar erneut einen US-Journalisten enthauptet. Der Reporter Steven Sotloff wurde aus Rache für die US-Luftangriffe im Irak vor laufender Kamera getötet, wie das US-Forschungsinstitut Site, das weltweit Terrorgruppen beobachtet, gestern unter Berufung auf ein vorliegendes Video mitteilte. Vor knapp zwei Wochen hatte IS bereits den amerikanischen Journalisten James Foley enthauptet. Präsident Barack Obama hatte die Tat seinerzeit ausgesprochen scharf verurteilt.

Der 31 Jahre alte Sotloff wird seit August 2013 in Syrien vermisst. Er war auch kurz auf dem Video der Enthauptung Foleys zu sehen, das weltweit Entsetzen ausgelöst hatte.

Das Weiße Haus wollte gestern die Berichte zunächst nicht bestätigen. Obamas Sprecher Josh Earnest sagte, die USA hätten viel Zeit und Ressourcen aufgewendet, um Sotloff aus der Geiselhaft zu befreien. Eine Kommandoaktion in Syrien war aber vor einigen Monaten gescheitert.

Das Institut Site veröffentlichte auch eine Mitschrift des Videos. Demnach richtete der mutmaßliche Täter eine Warnung direkt an den US-Präsidenten, die Militärangriffe im Irak gegen den IS zu unterlassen: "Ich bin zurück, Obama. Und ich bin zurück wegen Deiner arroganten Außenpolitik gegenüber dem Islamischen Staat", sagt er demnach. "So wie Deine Raketen weiterhin unsere Leute treffen, wird unser Messer weiter die Nacken Deiner Bürger treffen." Wie auch Foley habe Sotloff vor seiner Hinrichtung eine anti-westliche Botschaft abgegeben.

Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Jen Psaki, nannte die Berichte über Sotloffs Tod entsetzlich. Die Authentizität des Videos werde schnellstmöglich überprüft. Sollten sich die Angaben bestätigen, würden die USA die Tat als Terrorakt betrachten.

Die IS-Miliz drohte laut Site, als nächstes eine weitere Geisel, einen Briten, umzubringen, die ebenfalls in dem neuen Video gezeigt werde.

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