Wirtschaftsweiser warnt vor unkalkulierbaren Folgen einer Griechenland-Pleite – Situation „hochexplosiv“

Saarbrücken · Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger sieht die Stabilität der Euro-Zone gefährdet, falls Griechenland keine weiteren Finanzhilfen erhält.

Saarbrücken. Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat vor unkalkulierbaren Folgen für die Stabilität der Euro-Zone gewarnt, falls weitere Finanzspritzen für Griechenland ausbleiben. "Wenn Griechenland keine Hilfen mehr bekommt, dann gibt es eine unkontrollierte Insolvenz mit dem Ergebnis, dass das griechische Bankensystem zusammen bricht und dem Risiko einer enormen Kettenreaktion, die womöglich noch verheerender als bei der Lehman-Pleite 2008 ist", sagte Bofinger der Saarbrücker Zeitung.

Die Situation sei "hochexplosiv". Selbst wenn das Risiko nur bei fünf oder zehn Prozent läge, dass andere Problem-Staaten wie Irland oder Portugal mit in den Abgrund gerissen würden, dürfe man das Risiko nicht eingehen, sagte Bofinger.

"Griechenland braucht mehr Zeit zur Konsolidierung. Die Idee, quartalsweise Defizit-Ziele vorzugeben, wo in einem Quartal die Wirtschaft um fast sieben Prozent einbrach, ist absurd", kritisierte Bofinger.

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