Demonstrationen gegen Fremdenhass Weltweite Proteste gegen wachsenden Rassismus
Saarbrücken · Auch tausende Saarländer haben am Wochenende gegen Fremdenhass demonstriert. Derweil gab es in Saarbrücken einen wohl rassistisch motivierten Angriff auf einen Afrikaner.
Weltweit haben am Wochenende Hunderttausende Menschen gegen Rassismus demonstriert. Auslöser war der Tod des Schwarzen George Floyd in den USA bei einem brutalen Polizeieinsatz Ende Mai. Auch in Deutschland gingen die Menschen in zahlreichen Städten auf die Straße – in Saarbrücken waren es nach Polizei- und Veranstalterangaben am Samstag zwischen 2000 und 3000 Menschen vor der Congresshalle, am Sonntag noch einmal 1300 Demonstranten vor dem Staatstheater.
„Das war ein Level an Brutalität, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat“, sagte Organisatorin Yasmin Kahmuzua zum Tode Floyds. Auch sie selbst sehe sich wegen ihrer Hautfarbe täglich rassistischen Bemerkungen ausgesetzt, sagte sie.
Am Sonntag sprach auf der Kundgebung ein Student aus Gabun, der tags zuvor aus offenbar rassistischen Motiven mit einem Messer attackiert worden war. Wie die Generalstaatsanwaltschaft am Sonntag mitteilte, soll ein 24-jähriger Deutscher den Afrikaner am Burbacher Markt in Saarbrücken angesprochen und mit dem Tode bedroht haben. Unmittelbar darauf schlug er sein Opfer den Ermittlern zufolge zu Boden und versuchte anschließend, mit einem Messer auf den Studenten einzustechen, der allerdings ausweichen und schließlich fliehen konnte. Nach Aussage des Afrikaners rief der Täter: „Du bist schwarz, du sollst sterben.“
Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter, der laut Generalstaatsanwaltschaft möglicherweise unter Drogen stand, wenig später festnehmen. Gegen den 24-Jährigen wird wegen versuchten Mordes ermittelt.