AfD auf Deutschlandtag unter Beschuss Union teilt in Saarbrücken gegen Rechts aus

Saarbrücken · Nach dem Anschlag in Halle erheben Politiker von CDU und CSU auf dem Deutschlandtag der Jungen Union schwere Vorwürfe gegen die AfD.

 CSU-Chef Markus Söder warf einigen AfD-Funktionären vor, zurück in die 30er Jahre zu wollen.

CSU-Chef Markus Söder warf einigen AfD-Funktionären vor, zurück in die 30er Jahre zu wollen.

Foto: dpa/Peter Kneffel

(gda/dpa) Auch vor dem Hintergrund des antisemitischen Anschlags am vergangenen Mittwoch in Halle haben CDU- und CSU-Politiker die rechtspopulistische AfD am Wochenende auf dem Deutschlandtag der Jungen Union in Saarbrücken hart attackiert. „Ich glaube die Betroffenheit, die an einigen Stellen geheuchelt wird, nicht“, sagte CSU-Chef Markus Söder. „Die AfD ist alles, aber sie ist nicht bürgerlich.“ Ein Teil ihrer Funktionäre wolle zurück in die 30er Jahre. „Die AfD ist auf dem Weg, die wahre NPD in Deutschland zu sein“, sagte der bayerische Ministerpräsident am Samstag. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak warf insbesondere dem AfD-Politiker Björn Höcke vom rechten „Flügel“ vor, „Menschenhass“ zu verbreiten.

Die CDU-Vorsitzende Annegret-Kramp-Karrenbauer legte am Sonntag bei ihrem Auftritt in der Saarbrücker Congresshalle nach: Die Verteidigungsministerin bezeichnete die AfD als „politischen Arm des Rechtsradikalismus“. Der Anschlag von Halle sei ein „Alarmzeichen, das niemanden von uns kalt lassen darf“. Kramp-Karrenbauer warnte: „Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, dass jeden Tag ein Tabu gebrochen wird.“

Auch Vertreter anderer Parteien teilten gegen die Rechtspopulisten aus: So forderte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil eine Beobachtung der AfD durch den Verfassungsschutz. „Das ist eine verfassungsfeindliche Partei“, sagte er auf dem Parteitag der baden-württembergischen SPD in Heidenheim.

AfD-Chef Jörg Meuthen verwahrte sich gegen die Vorwürfe: „Es gibt nicht den geringsten Zusammenhang zwischen unserer Partei und dieser Tat“, sagte er.

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