Kommentar Schlechtes Timing

Annegret Kramp-Karrenbauer hat recht: Die Corona-Krise stellt alle anderen politischen Themen weit in den Schatten. Auch das Rennen um AKKs Nachfolge im CDU-Vorsitz dürfte so ziemlich das Letzte sein, was die Bürger derzeit umtreibt.

 Stefan Vetter

Stefan Vetter

Foto: SZ/Robby Lorenz

Schlechtes Timing, könnte man spöttisch sagen. Zur Wahrheit gehört freilich auch, dass sich die Rahmenbedingungen für die drei potenziellen Kandidaten im Zuge der Virus-Pandemie deutlich verändert haben. Durch die parteitaktische Brille betrachtet ist Armin Laschet jetzt im Vorteil, weil er schon kraft seines Amtes als mächtiger NRW-Ministerpräsident bei der Krisenbewältigung viel mediale Aufmerksamkeit genießt. Norbert Röttgen und Friedrich Merz bleibt da nur die Zuschauer-Rolle.

Im Interesse der „Waffengleichheit“ für alle drei Aspiranten wäre es daher am besten, Kramp-Karrenbauer würde klar verkünden, bis zum nächsten regulären CDU-Parteitag im Dezember im Amt zu bleiben. Erst dann sollte über den neuen Vorsitzenden entschieden werden. Das entzöge allen Spekulationen über einen weiteren vorgezogenen Termin den Boden und brächte Ruhe in die Partei. In der kommenden Zeit gibt es wirklich Wichtigeres.

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