Kohleausstieg Aktivisten kapern Kraftwerk Datteln

Datteln · Mehr als hundert Umweltaktivisten haben am Sonntag aus Protest gegen das Kohleausstiegsgesetz der Bundesregierung das Kohlekraftwerk Datteln in Nordrhein-Westfalen besetzt. Laut Polizei hatten sie ein Tor aufgebrochen.

 Umweltschützer besetzten unter anderem einen Förderbagger des Steinkohlekraftwerks Datteln 4.

Umweltschützer besetzten unter anderem einen Förderbagger des Steinkohlekraftwerks Datteln 4.

Foto: dpa/Caroline Seidel

Am Nachmittag beendete die Polizei die Besetzung. Alle Aktivisten hätten die Anlagen freiwillig verlassen, hieß es. Der Kraftwerksbetreiber Uniper hat Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs gestellt.

Aufgerufen zu der Aktion hatten die Gruppen „Ende Gelände“ und „DeCOALonize Europe“. „Unser Protest heute ist erst der Anfang“, sagte Kathrin Henneberger, Sprecherin von „Ende Gelände“. Man werde verhindern, dass das umstrittene Kraftwerk im Sommer ans Netz gehe. Die Gruppe „Ende Gelände“ hatte sich bereits an Besetzungen am Braunkohletagebau Hambach beteiligt.

Die Kohlekommission hatte empfohlen, mit dem Betreiber Uniper eine Verhandlungslösung zu suchen, damit das Kraftwerk nicht angeschaltet wird. Dem folgte die Bundesregierung beim Kohleausstiegsgesetz aber nicht. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), der auf milliardenschwere Entschädigung verwiesen hatte, will sich angesichts der Kritik am Gesetz am Dienstag mit Betreibern von Steinkohlekraftwerken treffen.

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