Saarbrücker Zeitung: Steinmeier warnt vor unkontrollierter Konfrontation in der Ostukraine

Saarbrücken/Berlin · Nach der jüngsten Eskalation der Gewalt mit mindestens 30 Toten in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol warnt Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) vor einer weiteren Zuspitzung der Lage.

Steinmeier sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Montagausgabe): "In der Ostukraine geben wieder die Kriegstreiber den Ton an."

Die Separatisten würden mitten im Winter auf die militärische Karte setzen und Gewalt und Zerstörung säen. "Wenn dem jetzt kein Ende gesetzt wird, könnten wir bald wieder genau da sein, wo wir im letzten Sommer schon einmal waren: Nämlich kurz vor einer möglicherweise unkontrollierbaren militärischen Konfrontation", so der Minister. Allen müsse aber klar sein, "dass der Kampf um die Ostukraine militärisch nicht gewonnen werden kann". Nicht zum ersten Mal habe es im Zuge der Krise Zusagen gegeben, "denen dann wenige oder gar keine Taten gefolgt sind, nicht nur in Moskau".

Mit Blick auf das Angebot einer Freihandelszone der EU mit Russland betonte Steinmeier: "Wir brauchen Fortschritte bei der Entschärfung der Krise in der Ostukraine, bevor wir solche Projekte konkret in Angriff nehmen können." Eine Wirtschaftsgemeinschaft mit Russland vom Atlantik bis nach Wladiwostok sei eine auf lange Strecke angelegte Vision. "Sie ist im Übrigen kein Geschenk an Putin."

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