Regierungskrise in Thüringen CDU beschädigt ihren Markenkern

Das Bild, das die Thüringer CDU abgibt, ist desaströs. Die Bundespartei tut gut daran, Einfluss auf ihren Landesverband zu nehmen, damit diese Farce schnell ein Ende findet.

 Gerrit Dauelsberg

Gerrit Dauelsberg

Foto: SZ/Robby Lorenz

Denn die Thüringer beschädigen den Markenkern der CDU: die Partei zu sein, die jederzeit staatspolitische Verantwortung übernimmt. Genau das muss die Thüringer CDU jetzt tun – und sich bewegen. 

Kein Zweifel, die Situation ist für die CDU vertrackt. Doch daran ist sie vor allem selbst Schuld: Mit erstaunlicher Naivität hat sie mit der AfD einen Ministerpräsidenten gewählt – ein Tabubruch. Nun muss die Partei ihren Beitrag dazu leisten, aus der Situation herauszukommen. Dafür muss sie eine von zwei Kröten schlucken: Entweder sie toleriert Rot-Rot-Grün und wählt einen Linken zum Ministerpräsidenten – das aber würde die Partei weiter spalten. Oder, was besser wäre, sie akzeptiert schnelle Neuwahlen – trotz aller Angst vor dem Wähler. Denn: Eine Fortsetzung der Hängepartie würde der CDU langfristig noch viel mehr schaden – nicht nur in Thüringen.

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