Polizeigewerkschaft will Schnellverfahren gegen Hooligans

Saarbrücken · Die Einführung von Schnellverfahren gegen Hooligans fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP)

Saarbrücken. Angesichts der wachsenden Gewalt rund um den Fußball fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Einführung von Schnellverfahren gegen Hooligans. GdP-Chef Bernhard Witthaut sagte der „Saarbrücker Zeitung“: „Die Problemspiele müssen künftig von Staatsanwälten und Richtern begleitet werden.“ Das schrecke ab, „und nur so kommen wir rasch zu Haftbefehlen und am Ende zu entsprechenden Urteilen“.



Kurz vor Beginn der Bundesliga-Rückrunde wollen an diesem Mittwoch der Deutsche Fußballbund (DFB) und die Deutsche Fußball-Liga (DFL) bei einem Expertengipfel über die zunehmende Gewalt diskutieren. Laut Witthaut ist die Einsatzbelastung der Polizei „immens“, allein in der Saison 2008/2009 hab es 1,5 Millionen Arbeitsstunden nur für den Fußball gegeben. „Das ist hart an der Grenze des Leistbaren.“ Witthaut verlangte von DFB und DFL, endlich die Spielpläne zu entzerren. „Zum Beispiel müssen am 1. Mai nicht auch noch Liga-Spiele ausgetragen werden.“



Zugleich forderte der GdP-Vorsitzende von der Justiz, das Strafmaß bei Gewalttaten voll auszuschöpfen. Wenn ein Hooligan einen Beamten schwer verletze, dürfe der Täter nicht nur mit einer Geldbuße davon kommen. Auch plädierte Witthaut für ein generelles Alkoholverbot in den Stadien, um die Gewaltbereitschaft zu reduzieren.

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