Nordsee-Zeitung: Studie prognostiziert bis 2030 Umschlagsplus von 74 Prozent in deutschen Seehäfen – Verkehrsminister Ramsauer gibt Anbindung Priorität
Die deutschen Seehäfen werden bis 2030 jährlich um 2,8 Prozent wachsen, insgesamt um 74 Prozent. Das berichtet die „Nordsee-Zeitung“ (Bremerhaven) unter Berufung auf eine vom Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegebenen Studie.
Berlin / Bremerhaven. Laut der von einer Gutachter-Gruppe erstellten "Seeverkehrsprognose 2030", die der Zeitung vorliegt, nimmt das Gesamtumschlagsvolumen der deutschen Häfen von 269 Millionen Tonnen im Jahr 2010 auf 468 Millionen Tonnen im Jahr 2030 zu. Die Wachstumsrate ist mit 2,8 Prozent jährlich deutlich höher als zwischen 2001 bis 2010, wo sie 1,4 Prozent betrug.
Im Segment des Containerumschlags liegt sie mit erwarteten 4,3 Prozent im Jahr sogar noch wesentlich darüber. Den Prognosen zufolge legen die Nordseehäfen dabei mehr zu als die an der Ostsee gelegenen Umschlagplätze. Bremerhaven (jährlich plus 3,3 Prozent), Wilhelmshaven (3,3 Prozent) und Hamburg (3,2 Prozent) haben laut der Prognose künftig überdurchschnittliche Zuwachsraten und werden 2030 fast verdoppelte Umschlagszahlen gegenüber heute verzeichnen. Von den großen Nordseehäfen ist nur in Bremen mit einem jährlichen Plus von einem Prozent der Zuwachs eher verhalten, so wie auch, mit Ausnahme Putgardens, an allen Ostseehäfen.
Die Prognose fuße auf realistischen Annahmen, sagte Verkehrsstaatssekretär Enak Ferlemann (CDU) der Zeitung. Er bestätigte, dass der "Seehafenbezug" im neuen Verkehrswegeplan künftig ein zentrales Kriterium sein soll. "Der Seeverkehr ist für ganz Deutschland ein wichtiger Wirtschaftsmotor", sagte Ferlemann. Minister Ramsauer habe den Nord-Ministerpräsidenten bei einem Treffen vor zehn Tagen daher eine "strikte Priorisierung" zugesichert. Der neue Bundesverkehrswegeplan soll Ende 2015 vorgestellt und dann im Kabinett beschlossen werden.